Ärger nach Altersreform
Immer müssen die Jungen blechen!

Alle mussten Kröten schlucken, doch der Ständerat hat einen Kompromiss zustande gebracht, wie die künftige Altersvorsorge aussehen könnte. Am lautesten opponieren die Jungen dagegen – sie fühlen sich benachteiligt.
Publiziert: 17.09.2015 um 21:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:55 Uhr

Diese Woche hat der Ständerat in einer regelrechten Monsterdebatte die Weichen für die Zukunft unserer Altersvorsorge gestellt. Resultiert hat ein Kompromiss, der auf wackligen Beinen steht.

Allenthalben war zu lesen, die AHV steige um 70 Franken – auf Kosten der zweiten Säule. Nur: Wer bezahlt all dies in Anbetracht der immer älter werdenden Gesellschaft?

Die Antwort ist einfach: Die Jungen! Der «Tages-Anzeiger» rechnete vor, wie stark die unterschiedlichen Altersklassen belastet würden. Am meisten bluten müssten die heute 21- bis 24-jährigen, damit die heute über 40-jährigen ihre Rente auf sicher haben.

Für sie ist die Mehrbelastung je nach Lohn, den sie verdienen krass. Ist ihr Brutto-Einkommen rund 4’200 Franken pro Monat, müssen sie via Abgaben pro Jahr über 900 Franken zusätzlich abliefern.

Steigt der Lohn auf rund 5'500 Franken, sind es schon über 1'300 Franken. Hinzu kommt jeweils noch eine stärkere Belastung durch die Mehrwertsteuer, die ebenfalls angehoben werden soll.

Wer heute bereits 25 Jahre alt ist, kann der ganzen Sache etwas gelassener entgegen schauen. Besonders günstig kommen aktuelle Rentner weg.

Diese Konstellation sorgt bei Jungpolitikern für Ärger. Am deutlichsten äussert sich Jean-Pascal Ammann, der Präsident der Jungen CVP. In einer Stellungnahme schreibt er, dass der Ständerat die Generationengerechtigkeit attackiere. Der Kompromiss sei «ein Sieg für die Rentner, eine Niederlage für die Jungen.»

Was die Kleine Kammer produziert habe, sei «keine Reform, sondern eine erneute Umverteilung von Jung zu Alt.»

Auch Jungfreisinn-Präsident Maurus Zeier stellt im «Tages-Anzeiger» fest: «Die Finanzierungslasten sind sehr ungleich verteilt.» Und JSVP-Präsident Anian plädiert für ein höheres Pensionsalter.

Es sei allerdings «ein Grundproblem», dass eine Mehrheit der Politiker im Bundeshaus lieber an ihre Wiederwahl denn an die Zukunft der Jungen denke, so Liebrand. Selbst Juso-Chef Fabian Molina findet die Sparverlagerung zu den Jungen «inakzeptabel».

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