«Abzocke und staatlicher Zwang»
SGV-Bigler spricht von No-Billag-«Erpressung»

Die SRG könne ohne Billag problemlos weiterarbeiten. Sogar stärker und unabhängiger. Das glaubt der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV, Hans-Ulrich Bigler (59).
Publiziert: 05.01.2018 um 05:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:45 Uhr
Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes Hans-Ulrich Bigler warnt in einem Interview vor Untergangszenarien bei einer Annahme der No-Billag-Initiative. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV, Hans-Ulrich Bigler (59), sieht in einer Annahme der No-Billag-Initiative eine echte Chance für einen besseren Service public. Untergangszenarien seien dagegen völlig unglaubwürdig.

Dies sagte er in einem Interview mit der «Nordwestschweiz» vom Freitag. Bigler betonte zudem, dass ein Service public «auch ohne Abzocke und staatlichen Zwang» möglich sei.

Ihm schwebt dabei eine unabhängige und befreite SRG vor, die mit privaten Medien zusammenarbeitet, statt den Markt zu verzerren und die Privaten auszubremsen. Ein solches Konstrukt stärke die Medienvielfalt und den Service public, sagte Bigler.

No-Billag-Initiative «gar nicht radikal»

Die Verlage würden dagegen heutzutage von der SRG etwa im Online-Bereich ausgebremst. Diese Konkurrenzsituation wirke sich negativ auf die Medienvielfalt des Landes aus, so der sgv-Direktor.

Mit der No-Billag-Initiative, die er gar nicht radikal findet, komme endlich die wichtige Diskussion auf, ob es so hohe Ausgaben bei der SRG brauche und was als Service public vom Staat überhaupt finanziert werden solle. Untergangszenarien zu malen, ohne Alternativen aufzuzeigen, sei dagegen Erpressung, mahnte SGV-Direktor Bigler in dem Interview. (SDA)

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