Referendum über die Unternehmensteuerreform III
Neue Firmensteuern braucht das Land

Die Schweiz gewährt ausländischen Firmen bisher Steuervorteile. Auf Druck des Auslandes muss sie diese abschaffen. Darum stimmen wir am 12. Februar über die Unternehmenssteuerreform III ab. Damit sollen neue Instrumente eingeführt werden, damit die Schweiz international im Steuerwettbewerb mithalten kann.
Publiziert: 24.01.2017 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:55 Uhr

USR III tönt kompliziert: Um was geht es in der Vorlage?

Gewisse steuerliche Entlastungen für Unternehmen sollen abgeschafft werden, weil sie nicht mehr internationalen Standards entsprechen. Dafür sollen neue steuerliche Entlastungen für Unternehmen eingeführt werden.

Warum braucht es eine Steuerreform?

Gewisse Unternehmen haben ihren Sitz in der Schweiz, sind jedoch hauptsächlich im Ausland tätig. Diese Unternehmen werden steuerlich entlastet. Sie bezahlen also weniger Steuern als andere Unternehmen. 

Diese steuerlichen Entlastungen entsprechen nicht mehr internationalen Standards. 

Das Parlament hat darum die Unternehmensbesteuerung angepasst. Gegen dieses Gesetz wurde das Referendum ergriffen. Deshalb stimmen wir nun darüber ab.

Was würde sich ändern?

Wird die Vorlage angenommen, werden die bisherigen steuerlichen Entlastungen abgeschafft. Im Gegenzug werden neue steuerliche Entlastungen eingeführt. Diese steuerlichen Entlastungen sind aber für alle Unternehmen in der Schweiz möglich.

Die einzelnen Massnahmen findest du auf der Homepage von easyvote.

Bei den meisten neuen steuerlichen Entlastungen können die Kantone selbst entscheiden, ob und wie sie im Kanton eingeführt werden. Viele Kantone haben vor, ihre Unternehmenssteuern zu senken. Die Kantone haben somit weniger Einnahmen. Deshalb unterstützt der Bund die Kantone mit zusätzlichem Geld.

Der Bund schätzt, dass er pro Jahr zusätzliche Kosten von rund 1,1 Milliarden Franken hat. Weitere Kosten für den Bund und die Kantone sind schwierig abzuschätzen.

Was sind die Argumente der Befürworter?

- Die bisherigen steuerlichen Entlastungen müssen abgeschafft werden. Werden keine neuen eingeführt, wandern Unternehmen in steuergünstigere Länder ab und zahlen gar keine Steuern mehr in der Schweiz. 

- Alle Unternehmen profitieren: Viele bezahlen weniger Steuern und bestehende Arbeitsplätze werden gesichert. 

- Die Kantone befürworten die Vorlage. Dank ihr können sie weiterhin attraktiv für Unternehmen sein.

Was sind die Argumente der Gegner?

- Die Vorlage ist absichtlich nicht verständlich. Nur Experten verstehen, worum es wirklich geht.

- Von der Reform profitieren nur Grossunternehmen: Ihre Steuern sinken, während Bund und Kantone mindestens 2,7 Milliarden Franken weniger einnehmen.

- Schon bei der letzten Unternehmenssteuerreform wurde die Bevölkerung getäuscht. Die Kosten waren um ein Vielfaches höher, als der Bund zuerst angegeben hatte.

Was sagen Parlament und Bundesrat?

Nationalrat: dafür (139 Ja, 55 Nein, 2 Enthaltungen)

Ständerat: dafür (29 Ja, 10 Nein, 4 Enthaltungen)

Bundesrat: dafür

Was sagen Parteien und Verbände?

Wer ist dafür?

Parteien: SVP, FDP, CVP, GLP, BDP, EDU

Verbände und Organisationen: Economiesuisse, Konferenz der kantonalen Finandirektoren, Gewerbeverband, Swiss Holdings

Wer ist dagegen?

Parteien: SP, GPS, EVP, Grüne

Verbände und Organisationen: Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Travail Suisse

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