Polit-Rentner über gekürzte AHV fürs Ausland
Ist das Fehr?

Renten die ins Ausland fliessen heizen die Debatte an, ob AHV-Zahlungen künftig währungsbereinigt ausbezahlt werden sollen. Zwei prominente Polit-Rentner nehmen Stellung.
Publiziert: 22.06.2017 um 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:41 Uhr
Benedikt Theiler, Ruedi Studer

70-Franken-Zustupf ist ein Witz

Hans Fehr, Ex-Nationalrat SVP
Foto: Keystone

Die Frage, ob AHV-Renten währungsbereinigt ausbezahlt werden sollten, sei berechtigt, findet Ex-SVP-Nationalrat Hans Fehr (70, ZH). «Mit 200 Franken im Ausland bekommt man viel mehr als hier.» Für Schweizer, die eine volle AHV bezahlt haben, gebe es einen Rechtsanspruch auf volle Auszahlung, auch wenn sie ins Ausland wegzögen. Bei Ausländern, die nur eine Zeit hier gearbeitet haben, soll man aber «genau hinschauen, wie viel sie einbezahlt haben und wie viel AHV-Leistungen sie erhalten».  Die 70 Franken Zustupf sind für Fehr ein Witz. «Die Problematik, dass das Geld ins Ausland fliesst, wird weiter verschärft.»

Unhaltbare Diskriminierung

Hans-Jürg Fehr, Ex-SP-Präsident
Foto: Keystone

Für Ex-SP-Präsident Hans-Jürg Fehr (68, SH) gibt es keinen Grund, die Rentenleistungen zu schmälern. «Die Leute haben ihr Geld in der Schweiz in Schweizer Franken verdient und in Schweizer Franken ihre Vorsorgebeiträge bezahlt. Eine kaufkraftbereinigte Rente wäre nichts anderes als eine Enteignung.» Eine Unterscheidung zwischen Schweizer und ausländischen Rentnern kommt für ihn nicht in Frage: «Das wäre ein unhaltbarer Diskriminierungstatbestand.» Ausserdem hätten Rentner im Ausland keinen Anspruch auf Ergänzungsleistungen. «Viele von ihnen entlasten damit die AHV massiv», so Fehr.

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