Beim SRF wächst die Job-Angst. Mehrere Mitarbeiter richten einen emotionalen Appell an ihr Publikum, ein Insider beschreibt die Stimmung als «wie gelähmt und nervös» (BLICK berichtete). Das Schweizer Fernsehen müsse jetzt unbedingt Ruhe ins Haus bringen, rät HR-Experte Matthias Mölleney (57). «Das SRF befindet sich in einer riskanten Situation», sagt er zu BLICK. «Die Zeit bis zum 4. März ist eine ganz gefährliche Phase für den Sender.»
Drohender Wissensverlust am Leutschenbach
Die grösste Gefahr sei, dass SRF nun seine besten Leute verliere. Für die Mitarbeiter liege es in der jetzigen, unsicheren Lage auf der Hand, sich eine neue Stelle suchen zu wollen. «Im schlimmsten Fall droht am Leutschenbach eine Massenabwanderung», so Mölleney. Er mutmasst: «80 Prozent der SRF-Mitarbeiter sind bereits auf Stellensuche – zumindest passiv – und beobachten die Job-Anzeigen intensiv.»
Und die, die jetzt gehen würden, seien nicht die Schwächeren, warnt Mölleney. Doch genau das müsse SRF verhindern. «Der Sender muss sicherstellen, dass die wichtigen Wissensträger, die Spezialisten, dem Unternehmen erhalten bleiben. Weil es ohne die nicht geht.»
Hilfe bei Stellensuche in Aussicht stellen
Es sei aber auch wichtig, den Mitarbeitern in der jetzigen Situation eines drohenden Sender-Aus Perspektiven aufzuzeigen. «Zum Beispiel, indem ein Versprechen abgegeben wird, im Falle einer teilweisen oder ganzen Schliessung des Betriebs ein geregeltes Verfahren anbieten zu können, um eine neue Stelle zu finden. Sei es mit einem Headhunter oder einem Stellenvermittler», findet er. «Den Mitarbeitern muss klargemacht werden: Wir kümmern uns um jeden Einzelnen, falls wir im Falle eines Jas zu ‹No Billag› am 4. März alles runterfahren müssen.»
Wie damals bei der Swissair
Der Personal-Experte vergleicht die Situation, in der sich das SRF momentan befindet, mit der Situation bei Swissair/Swiss in der Phase des Groundings. Diese Situation kennt Mölleney als damaliger Swissair-Personalchef aus eigener Erfahrung: «Auch da hiess die Devise: Wie machen wir es, damit möglichst viele Mitarbeiter durchhalten und bei Swiss dabei sind und nicht abspringen?» Es sei ein heisser Tanz, den das SRF durchmache. «Aber ich bin mir sicher, dass sie alles unternehmen werden, um das Schlimmste zu verhindern.»
Als wäre No Billag nicht schon umstritten genug: Anfang Woche machte BLICK publik, dass die Crowdfunding-Webseite Wemakeit.ch kein Geld für die Kampagne sammeln will.
Mithilfe des Zürcher Unternehmens Wemakeit («Wir machen es») können Künstler, Unternehmer oder andere Menschen mit Ideen ihre Projekte finanzieren. Sie setzen ein Spendenziel, zum Beispiel 10'000 Franken. Wenn Privatpersonen ihre Einlagen tätigen, erhalten sie dafür meist eine Belohnung. Kommen die 10'000 Franken nicht in der vorgegebenen Frist zusammen, erhalten die Financiers ihr Geld zurück.
Wemakeit kassiert einen Prozentsatz der Spenden und finanziert sich daraus. Das No-Billag-Komitee, über dessen Volksinitiative im März abgestimmt wird, hatte 100'000 Franken sammeln wollen, um seine Kampagne zu finanzieren. Nachdem Wemakeit zunächst grünes Licht gab, brach es die Sammlung wieder ab. Die Begründung: No Billag sei demokratiepolitisch gefährlich. Das Komitee gab aber nicht auf. Am Donnerstag wurde ein neues Crowdfunding lanciert. Ziel sind erneut 100'000 Franken. Es wäre der höchste Betrag, der je per Crowdfunding für eine Politik-Kampagne gesammelt wurde. Bis Mittwoch, 15. November, kamen über 50'000 Franken zusammengekommen.
Als wäre No Billag nicht schon umstritten genug: Anfang Woche machte BLICK publik, dass die Crowdfunding-Webseite Wemakeit.ch kein Geld für die Kampagne sammeln will.
Mithilfe des Zürcher Unternehmens Wemakeit («Wir machen es») können Künstler, Unternehmer oder andere Menschen mit Ideen ihre Projekte finanzieren. Sie setzen ein Spendenziel, zum Beispiel 10'000 Franken. Wenn Privatpersonen ihre Einlagen tätigen, erhalten sie dafür meist eine Belohnung. Kommen die 10'000 Franken nicht in der vorgegebenen Frist zusammen, erhalten die Financiers ihr Geld zurück.
Wemakeit kassiert einen Prozentsatz der Spenden und finanziert sich daraus. Das No-Billag-Komitee, über dessen Volksinitiative im März abgestimmt wird, hatte 100'000 Franken sammeln wollen, um seine Kampagne zu finanzieren. Nachdem Wemakeit zunächst grünes Licht gab, brach es die Sammlung wieder ab. Die Begründung: No Billag sei demokratiepolitisch gefährlich. Das Komitee gab aber nicht auf. Am Donnerstag wurde ein neues Crowdfunding lanciert. Ziel sind erneut 100'000 Franken. Es wäre der höchste Betrag, der je per Crowdfunding für eine Politik-Kampagne gesammelt wurde. Bis Mittwoch, 15. November, kamen über 50'000 Franken zusammengekommen.