Offizielle Ja-Parole zur AHV-Reform
Auslandschweizer zeigen Gössi die kalte Schulter

Dieser Tage findet der Kongress des Auslandschweizer-Rates statt. Dazu gehört die Parolenfassung zur Altersreform.
Publiziert: 19.08.2017 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:02 Uhr
Der Auslandschweizer-Kongress beschliesst die Ja-Parole zur Altersvorsorge und zeigt FDP-Gössi(41) die kalte Schulter.
Foto: Daniel Kellenberger
Florian Wicki

Dieser Tage findet der Kongress des Auslandschweizer-Rates statt. Dazu gehört die Parolenfassung der Auslandschweizer-Organisation (Aso) zur Altersreform.

Für diese Debatte wurden Wellen der Empörung angekündigt. Auslöser war die Präsidentin der FDP Schweiz, Petra Gössi (41), als sie die Auslandschweizer im Juni mit der Aussage, diese würden sich den Lebensabend auf Kosten der Inlandschweizer vergolden lassen, massiv verärgert hatte. Eigentlich wollte sich die ASO gar nicht dazu äussern, dank Gössi hat sich dieser Entscheid aber geändert.

Filippo Lombardi (61), CVP-Ständerat für den Kanton Tessin und Vize-Präsident der Auslandschweizer-Organisation.
Foto: 50 Patrick Luethy

Dieses Thema kam auch gestern am Kongress wieder aufs Tapet. Der Ärger ist zwar ein wenig verraucht, dennoch konnte sich der Tessiner Ständerat Filippo Lombardi (61, CVP), Vize-Präsident der Aso, einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen, als er die Bedeutung der AHV für die Auslandschweizer skizzierte: «Eine Aussage einer Parteipräsidentin in der Schweiz hat die Diskussion bezüglich der Auslandschweizer ein bisschen zugespitzt mit der Aussage, es sei nicht nötig, die AHV-Rente für Auslandschweizer zu erhöhen.» Das hat ihm zufolge natürlich für eine gewisse Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt.

Deutliche Mehrheit für die Reform

Francois Baur, Delegierter von Economiesuisse in Brüssel.

In der Pro-Contra-Diskussion mit dem Zürcher SP-Nationalrat Tim Guldimann nahm François Baur von der Economiesuisse Gössi in Schutz. Sie habe das Wort «Schmarotzer» nie in den Mund genommen, das sei von den Medien so verdreht worden. Wenn man jemanden kritisieren wolle, wäre das eher Bundesrat Alain Berset und nicht Frau Gössi.

Den anwesenden Delegierten war das aber anscheinend nicht genug, eine laut Lombardi «deutliche Mehrheit» von über 60 Prozent stimmte im Anschluss für die Annahme der Reform der Altersvorsorge, womit die Ja-Parole beschlossen wurde.

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