Über zwei Jahrzehnte arbeitete der heutige Zürcher FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger (64) beim Schweizer Fernsehen. Er startete 1981 beim «Kassensturz», machte sich als «Arena»-Dompteur einen Namen und amtete als Chefredaktor – bis er 2002 das Unternehmen verliess und zum Medienunternehmer wurde.
Als solcher und vor allem als FDP-Nationalrat in den Jahren 2003 bis 2014 machte Leutenegger als scharfer SRG-Kritiker von sich reden.
Doch jetzt steht er für einmal wieder auf der Seite seines früheren Arbeitgebers: Leutenegger lehnt die «No Billag»-Initiative ab!
«Eine gänzliche Abschaffung der Gebühren geht für mich zu weit», sagt Leutenegger in der «Nordwestschweiz», «denn für die rätoromanische und italienische Schweiz, aber auch für die Romandie würde es ohne Gebühren sehr schwierig.»
«SRG hat übertrieben»
Ganz von der Kritik kann er aber dann doch nicht lassen. Die SRG habe heute zu viel Geld, so Leutenegger. Eine Halbierung der Gebühren ginge für ihn in die richtige Richtung.
«Die SRG hat in den vergangenen Jahren übertrieben und ihre Allmacht ausgespielt – und damit die Privaten an die Wand gedrückt», sagt er. «Das wird sich nur ändern, wenn sie – vor allem in der Deutschschweiz – deutlich weniger statt immer mehr Gebühren bekommt.»
Das Stimmvolk entscheidet am 4. März 2018 über die Initiative. (rus)