«Der SRG-Einspieler war sehr tendenziös!»
«No Billag»-Initianten reichen Beschwerde gegen «Arena» ein

Die gestrige «Arena» hat Folgen. Das No-Billag-Team will sich wegen eines Einspielers beim Ombudsmann beschweren – obwohl die Aussage darin nicht neu ist.
Publiziert: 06.01.2018 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:15 Uhr
Thomas Benkö

«Braucht es Radio- und TV-Gebühren?», fragte «Arena»-Moderator Jonas Projer am Freitagabend und lud Gegner und Befürworter der No-Billag-Initiative ins TV-Studio ein.

Heute folgt das Nachspiel: «Wir reichen Beschwerde beim Ombudsmann ein», sagt Sven Bosshard vom No-Billag-Kernteam.

«Projer war uns gegenüber angriffiger»: Sven Bosshard vom No-Billag-Kernteam.
Foto: Thomas Meier

«Der Einspieler in der Sendung waren sehr tendenziös», meint Bosshard. «Weil dort immer vom drohenden Untergang der SRG die Rede war.» Siehe Video oben.

Im Filmbeitrag hätte man laut den No-Billagern eine kleinere SRG darstellen können, statt gar keine. «Ich finde die SRG hat gegen die Sachgerechtigkeit verstossen.»

Heisse Diskussion: Moderator Jonas Projer (r.) im Gespräch mit Andreas Kleeb von No Billag.
Foto: Screenshot SRF

«Dies zumal Projer am Anfang gesagt hat, es gehe um Fakten. Aber der Untergang ist in unseren Augen kein Fakt sondern eine Meinung.» Immerhin gibts von Bosshard gute Noten für die Moderation: «Beide Seiten kamen gleich oft zu Wort, allerdings war Projer bei uns angriffiger.»

Projer rezyklierte den umstrittenen Einspieler

Etwas macht aber stutzig: Den genau gleichen Einspieler hat Projer bereits in der ersten No-Billag-Sendung am 3. November 2017 gezeigt (ca. bei Minute 22:30) – damals gabs keine Kritik von Seiten No Billag.

«Wir rechneten uns damals keine Chancen aus, weil Beschwerden so lange vor dem Abstimmungstermin leider meistens abgeschmettert werden», sagt Bosshard.

Bei ihm dürfen sich Zuschauer über SRF beklagen: Ombudsmann Roger Blum.
Foto: SRF

Nun hat Bosshard mehr Hoffnung bei SRG-Ombudsmann Roger Blum. Doch auch hier ortet er ein Problem: «Wir finden es komisch, dass sich Blums Büro in Zürich an der Fernsehstrasse befindet. Da fehlt doch die kritische Distanz.» Vermutlich gehe er in der gleichen Kantine wie die Fernsehleute essen.

Bei der «Arena» wollte man heute nach Anfrage von BLICK noch nicht inhaltlich auf die Kritik eingehen: «Wir haben bis jetzt noch nichts erhalten», sagt Moderator Jonas Projer. «Sobald eine Beanstandung eintrifft, werden wir selbstverständlich gegenüber dem Ombudsmann Stellung nehmen.»

Die Abstimmung über No Billag findet am 4. März statt.

Update: Das Büro des Ombudsmannes befindet sich doch nicht an der Fernsehstrasse in Zürich – weil Roger Blum gar kein offizielles Ombudsmann-Büro hat. Laut der Regionalgesellschaft SRG Deutschschweiz betreibe Blum Home-Office. Die Post werde ihm weitergeleitet.

Beschwerde_Bosshard.pdf 

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