Im No-Billag-Abstimmungskampf nehmen die Genossen SVP-Übervater Christoph Blocher (77) ins Visier: Ein Plakat zeigt den alt Bundesrat und Medienunternehmer als Schattenmann, der sich einen Fernseher krallt. Das Plakat ist derzeit in den Städten Basel, Bern, Luzern, St. Gallen und Zürich ausgehängt.
«Bei einer Annahme von No Billag drohen italienische oder amerikanische Verhältnisse mit politisch gesteuerter Einflussnahme auf die öffentliche Meinungsbildung», sagt SP-Sprecher Michael Sorg zu BLICK. Die Radio- und Fernsehkonzessionen müssten gemäss Initiativtext an den Meistbietenden versteigert werden. Kriterien wie Service public, Demokratie oder Vielfalt würden dabei keine Rolle spielen, so Sorg.
Für ihn ist daher klar: «Da mit Fernsehen in der Schweiz kaum Geld zu verdienen ist, würden reiche Investoren mit politischem Sendungsbewusstsein die Lücke füllen, welche die SRG hinterlässt.»
Und da gebe es in der Schweiz primär einen: «Christoph Blocher. Dass er sehr daran interessiert ist, sein Medienimperium auszubauen, ist ja kein Geheimnis.» Mit dem Plakat bringe man das auf den Punkt.
Auch per Youtube-Video gegen Blocher
Doch nicht nur via Plakat zielt die SP voll auf Blocher. In einem Youtube-Video nimmt sie seine wöchentlichen «Teleblocher»-Sendungen aufs Korn.
Blocher selbst will der No-Billag-Initiative zustimmen, wie er in einem Interview der «Zeit» erklärte. Gleichzeitig behauptete er, dass er kein Interesse am TV-Geschäft habe. «Ich werde sicher nicht einsteigen», so Blocher.
Allerdings sind solche Aussagen jeweils mit Vorsicht zu geniessen. Gerade im Medienbereich hat Blocher immer wieder für Überraschungen gesorgt.
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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