Einer dürfte am 12. Februar besonders zittern: Für Finanzminister Ueli Maurer steht bei der Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform mehr auf dem Spiel als ein international akzeptiertes Steuerregime und gute Rahmenbedingungen für den Schweizer Werkplatz.
Erste Chance verpasst
Maurer braucht ein Ja, um zu beweisen, dass er grosse Abstimmungen gewinnen kann. Seine erste Nagelprobe – die Gripen-Abstimmung – ging in die Hose. 53,4 Prozent sagten am 18. Mai 2014 Nein zum Kampfjet. Das, obwohl der damalige Verteidigungsminister mit 30 Auftritten im ganzen Land für den Flieger geweibelt hatte.
Bei der USR III liess Maurer es ruhiger angehen. Neben der Abstimmungs-«Arena» trat er fünfmal auf, vor Fachpublikum der kantonalen Handelskammern. Und es sah gut aus: Anders als beim Gripen sind die bürgerlichen Parteien auf Maurers Seite, und er kann sich auf den Support seiner Bundesratskollegen verlassen: Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard rühren ebenfalls die Werbetrommel.
Wem vertrauen die Schweizer mehr?
Doch dann kam das BLICK-Interview mit seiner Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf, die partout keine Ja-Parole ausgeben wollte. Seitdem ist der kommende Abstimmungssonntag auch ein Verdikt darüber, wem die Bevölkerung in finanzpolitischen Fragen mehr vertraut.