Die SRG-Bewahrer greifen zu SVP-Methoden: Mit Stiefel-Inseraten wollen sie die No-Billag-Initiative bodigen. Ihr Plakatsujet zeigt einen Stiefel, der eine als Medienlandschaft illustrierte Schweiz zertritt. Der Slogan: «Nein zum Angriff auf die Schweizer Medienvielfalt – Nein zu No Billag!»
Bei den Initianten kommt das schlecht an. «Ich sehe den Zusammenhang mit unserer Initiative überhaupt nicht. Wir wollen weder eine Zerschlagung der Medienlandschaft noch der SRG, sondern bloss die Abschaffung der Zwangsgebühren», sagt Andreas Kleeb (55) zu BLICK.
Auch nach einem Ja zur Initiative könne die SRG weiterbestehen. «Einfach in anderer Form und mit einem reduzierten Budget. Ein Ja zu No Billag ist ein Ja zu einer freieren SRG», so Kleeb. «Ich finde es unverständlich und unverantwortlich, dass die SRG keinen Plan B parat hat.»
Andreas Kleeb: «Ausdruck von Emotionen und viel Frust»
In die totalitäre Ecke sieht sich Kleeb durch das Stiefel-Plakat aber nicht gedrängt. Er sieht darin vielmehr den Versuch der Gegner, die No-Billag-Initiative zu einer SVP-Initiative abzustempeln. «Wir sind aber ein überparteiliches Komitee», betont der Freisinnige.
Für ihn ist klar, dass aufgrund der aktuellen Stimmungslage und Umfragewerten die Nerven bei den Gegnern blank liegen. «Das aggressive Nein-Sujet ist primär Ausdruck von Emotionen und viel Frust bei den Gegnern.»
Das Stimmvolk entscheidet am 4. März 2018 über die Initiative.