CVP-Chef Gerhard Pfister zur SRG-Hysterie
«No Billag ist absolut chancenlos»

Die Schweizer würden niemals der Abschaffung der SRG zustimmen, da ist sich CVP-Präsident Gerhard Pfister sicher. Er plädiert für mehr Gelassenheit im Abstimmungskampf.
Publiziert: 06.11.2017 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:33 Uhr
CVP-Präsident Gerhard Pfister sieht die No-Billag-Initianten auf verlorenem Posten.
Foto: Peter Gerber

Er ist einer der schärfsten SRG-Kritiker in der Politik. Doch bei No Billag hört für Gerhard Pfister (55) der Spass auf. «Ich lehne die No-Billag-Initiative aus Überzeugung ab», sagt der CVP-Präsident gegenüber der «Aargauer Zeitung»

Und er ist sich sicher: Die Initiative sei «absolut chancenlos». «In der Schweiz wird nie eine Mehrheit der Abschaffung der SRG zustimmen – und damit der Abschaffung der Musikwelle oder der Folkloresendungen.»

«Weniger Hysterie»

Zudem ist er zuversichtlich, dass mit der neuen SRG-Führung unter Präsident Jean-Michel Cina (54) und Direktor Gilles Marchand (55) die «Zeit der Diskussionsblockade» der letzten Jahre vorbei sei.

Umso stärker erstaunt Pfister die Heftigkeit, mit der bereits vier Monate vor der Abstimmung gekämpft werde. Die hysterische Diskussion beelende ihn. «Etwas weniger Hysterie der Involvierten wäre angebracht.»

Fokus auf die Wahlen 2019

Pfister äussert sich im Interview auch zu den Wahlen 2019 – die ein Gradmesser für seinen Erfolg sein werden. Er dämpft die Erwartungen. Gewinne, wie sie in Österreich die ÖVP erzielt habe, werde es nicht geben. «Wer in der Schweiz behauptet, zehn Prozent in einer Wahl zulegen zu können, hat nicht alle Tassen im Schrank. Das geht gar nicht», so Pfister.

Dennoch will er mit Blick auf den Wahlkampf einige Pflöcke einschlagen: mit einer Initiative gegen das Wachstum bei den Gesundheitskosten, mit einem Bildungspapier und mit einer dezidiert kritischen Haltung gegenüber dem Islam. Die CVP werde sich für ein Ja zum Burkaverbot einsetzen und sämtliche Sonderbehandlungen von Muslimen wie Dispensierungen vom Schwimmunterricht und Koranverteilungen bekämpfen.

Islam soll nicht anerkannt werden 

Von Moscheen fordert er mehr Transparenz über Gelder und Predigten und ist dagegen, den Islam zu anerkennen. «Solange viele islamische Gruppierungen ein derart unklares Verhältnis zu unserem Rechtsstaat, zu unseren Werten und zu Gewalt haben, halte ich es für absolut abwegig, den Islam zu einer Landeskirche zu machen» so Pfister. (sf)

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