Zum Schluss, ganz zum Schluss müsste Ex-«Tagesschau»-Moderator Charles Clerc (74) vor die Kamera, wenn nach einem Ja zu No Billag in Leutschenbach Lichterlöschen wäre. So stellt sich das zumindest die Organisation Campax vor, die bei der Kampagne gegen die No-Billag-Initiative mitarbeitet. Sie hat in einem Kurzvideo die – vorerst ironische – Abmoderation der TV-Ikone aufgezeichnet – inklusive finalem Bildrauschen.
Clerc sagt darin nach seinen legendären Worten «und zum Schluss noch dies»: «Das war die allerletzte Tagesschau. Bitte übertragen Sie das Wohlwollen, das Sie mir und SRF entgegengebracht haben, auf die, die – vielleicht – nach uns kommen. Adieu!» Angelehnt an seine wahren letzten Moderationsworte 2004 in der «Tagesschau», als er die Zuschauer um Wohlwollen für seinen Nachfolger Franz Fischlin (55) bat. Im BLICK-Interview erklärt der Ex-«Tagesschau»-Mann, warum dieses Engagement eine «Herzenssache» für ihn sei.
BLICK: Charles Clerc, Sie lassen sich nach der Masseneinwanderungs-Initiative zum zweiten Mal für die Politik einspannen. Aber bei No Billag war es wohl das Herz, das den Ausschlag gab, und nicht das Heu, das Sie auf einer anderen Bühne als die SVP haben?
Charles Clerc: Ich bin wie viele ältere Journalisten vom Leutschenbach und anderswo eher links eingestellt: «Liberal für den Frieden und den Wald, gegen Krieg und Gewalt.» Aber klar: No Billag ist eine Herzenssache. Ich habe 40 Jahre bei der SRG gearbeitet und hatte immer das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
Nach einem Ja zu No Billag gäbe es wirklich keine «Tagesschau» und keine SRG mehr?
Ich glaube schlicht nicht an alternative Finanzierungsmodelle ohne öffentliche Gebührengelder. Die Plan-B-Spiele, wie sie jetzt etwa der Gewerbeverband propagiert, sind mir zu verquast, zu unrealistisch.
Die «Tagesschau» ist sehr beliebt: Wäre sie nicht durch ein Zuschauer-Abo zu finanzieren?
Es wären nicht genügend Zuschauer bereit, für das heutige Niveau zu zahlen.
Weil es so tief ist?
Nein, weil es so hoch ist! Die «Tagesschau» kann zwar nicht mehr an ihre besten Zeiten anknüpfen, als sie über eine Million Zuschauer hatte. Aber es ist eine wichtige Informationssendung wie andere TV- und Radio-Formate, die ihren Preis hat. Dass sich dafür genügend Abonnenten finden, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Also stünde bei einem Ja zu No Billag die letzte «Tagesschau» an?
Ich gehöre nicht zu den Polit-Propheten. Aber ich hoffe mit weit mehr als einem Augenzwinkern, dass dieser Spot, den wir für die Kampagne aufgezeichnet haben, ironisch bleibt. Nach einem Ja zu No Billag käme nichts Gescheiteres!
Und ganz zum Schluss dieses Interviews: Was möchten Sie noch sagen?
Geht alle um Himmels willen abstimmen am 4. März und legt wenn immer möglich ein Nein gegen die No-Billag-Initiative ein!
Der Freiburger Charles Clerc (74) ist eine Radio- und Fernseh-Ikone. Was viele nicht wissen: Der Tagesschau-Moderator (1987–2004) war in seinen zehn Jahren beim Radio Mitgründer der ersten Schweizer Live-Radio-Talksendung «Persönlich», die seit 1976 auf SRF1 zu hören ist.
Nationale Bekanntheit erlangte Clerc 1987. Im Rahmen der ersten Anti-Aids-Kampagne sorgte der damalige Tagesschau-Moderator für einen handfesten Skandal, als er auf Sendung «dieses kleine Ding» – ein Kondom – über den Mittelfinger rollte.
Der Freiburger Charles Clerc (74) ist eine Radio- und Fernseh-Ikone. Was viele nicht wissen: Der Tagesschau-Moderator (1987–2004) war in seinen zehn Jahren beim Radio Mitgründer der ersten Schweizer Live-Radio-Talksendung «Persönlich», die seit 1976 auf SRF1 zu hören ist.
Nationale Bekanntheit erlangte Clerc 1987. Im Rahmen der ersten Anti-Aids-Kampagne sorgte der damalige Tagesschau-Moderator für einen handfesten Skandal, als er auf Sendung «dieses kleine Ding» – ein Kondom – über den Mittelfinger rollte.
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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