Eigentlich dürfen sich die SRG-Mitarbeiter nur in Absprache mit ihren Vorgesetzten explizit zu Themen äussern, die sich um ihren Arbeitsplatz drehen. Im Kampf gegen die «No Billag»-Initiative werden diese Regeln nun gelockert - und die Moderatoren machen von ihrer neuen Freiheit auf den sozialen Medien gerne Gebrauch.
Wie die «Medienwoche» berichtet, hat die Geschäftsleitung der SRG ihren Mitarbeitern in einem Schreiben erlaubt, ihre Leistungen in den sozialen Medien aus freien Stücken zu kommentieren. Dennoch dürfen sie keine explizite Wahlempfehlung abgeben und sollen sich vor allem in Zurückhaltung üben.
Susanne Wille will nicht schweigen
«Darf ich das, was ich jetzt tue?», fragt deshalb auch Susanne Wille (43), bevor sie sich auf Facebook für ihren Arbeitgeber stark macht. Die «10 vor 10»-Moderatorin sieht es als ihre Pflicht an, in der Debatte nicht zu schweigen. «Weil ich überzeugt bin, dass es das SRF für dieses Land braucht. Für eine funktionierende Demokratie, für die Idee der Schweiz, für eine gut informierte Öffentlichkeit.»
«Wir dürfen sagen, dass wir an unsere Arbeit glauben»
Ihr Sendungs-Kollege Arthur Honegger (38) gab ihr darauf auf Twitter Antwort auf ihre Frage - Ja, sie dürfe: «Wir dürfen sagen, dass wir an unsere Arbeit glauben.»
«Rundschau»-Moderator Sandro Brotz (48) setzt sich ebenfalls gegen die Initiative ein. In einem langen Statement auf Facebook stellt er klar, dass er sich sicher sei, dass bei einem Ja die «journalistische Unabhängigkeit» verloren gehen würde: «Wer macht diesen Job in den vier Landesteilen, wenn der Stecker gezogen wird?»
Ob die Social-Media-Bemühungen Früchte tragen werden, zeigt sich am 4. März 2018. Dann kommt die «No Billag»-Initiative an die Urne. (klm)