30'000 BLICK-Leser haben entschieden
Schawi und «Glanz& Gloria» weg – aber News, Sport und Hintergrund sind top

Was soll im Programm bleiben, was verschwinden? BLICK fragte Leserinnen und Leser. Hier das überraschende Resultat.
Publiziert: 01.12.2017 um 00:05 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:40 Uhr
1/16
Auf die «Tagesschau» wollen die Umfrageteilnehmer zum grössten Teil nicht verzichten: Rang eins mit 94 Prozent Zustimmung.
Foto: Oscar Alessio
Peter Padrutt und Tom Wyss

Rund 30'000 BLICK-Leserinnen und -Leser haben online Programmdirektor gespielt. Für sie ist klar: An den Informationssendungen des Schweizer Fernsehens soll nicht gerüttelt werden. Formate wie die «Tagesschau», «10 vor 10» oder «Schweiz aktuell», die zur Kernkompetenz des Gebührensenders gehören, müssen im Programm bleiben. Spannend zu sehen ist die Bedeutung des Wetters: «Meteo» kurz vor acht Uhr, das von jedem zweiten Schweizer gesehen wird, holt nach der «Tagesschau» sogar Platz zwei. 

Sven Epiney und Dominic Deville wünschen viele zum Kuckuck

Bei den Schlusslichtern gibt es Überraschungen: Das Klatsch-Magazin «Glanz & Gloria» halten 82 Prozent für überflüssig. Auch «Schawinski» möchten viele (85 Prozent) verbannen. Der engagierte Talker polarisiert noch immer stark. Erstaunlich: Das Montags-Quiz «Wir mal vier» mit Sven Epiney sowie die Talkshow «Deville» (nur 50'000 Zuschauer) wünschen viele zum Kuckuck.

Zu reden wird sicher auch geben, dass das vorwiegend christliche «Wort zum Sonntag» (74 Prozent wollen es nicht mehr) für viele ein Auslaufmodell ist. Was hingegen auffällt: Beim eher jüngeren Publikum, das an der Abstimmung teilgenommen hat, ist der Sport, insbesondere der Fussball, beliebt – bis auf die Formel 1, der in der Publikumsgunst der Sprit ausgeht. Über zwei Drittel könnten darauf verzichten. Spannend zu sehen ist hingegen, wie gross der Stellenwert des  «Sportpanoramas» nach wie vor ist. 75 Prozent wollen das Magazin behalten.

Selbst der Krimi «Wilder» schnitt trotz guter Quoten schlecht ab

Im Krimi um die besten Sendungen schneiden fiktionale Projekte überraschenderweise nicht so toll ab. Die Prestige-Serie «Wilder», die am Dienstag wieder gute 38,7 Marktanteil holte, liegt in der Beliebtheitsskala weit hinten (nur 30 Prozent Zustimmung). Und den «Tatort» wollen zwei Drittel aus dem Programm verbannen. Weil er immer experimenteller und frivoler wird? Eine Schweizer Folge kostet immerhin durchschnittlich 2,1 Millionen Franken.

Nur gerade im Mittelfeld rangieren Heimatformate wie «Landfrauenküche» oder «Hüttengeschichten». Lediglich 47 Prozent wollen die «SRF bi de Lüt»-Sendungen weiterhin sehen. Und schliesslich zeigt sich, dass der legendäre «Samschtig-Jass» (immerhin fast 30 Prozent Marktanteil) bei den Umfrageteilnehmern nicht Trumpf ist. Das gilt auch für «Aeschbacher», eigentlich bester Service public.

SRF: «Ergebnisse sind mit Vorsicht zu geniessen»

«Da es sich um eine nicht repräsentative Umfrage handelt, sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu geniessen», gibt SRF-Sprecherin Andrea Wenger zu bedenken. «Viele Sendungen, die hier weniger gut abschneiden, sind bei unserem Publikum sehr beliebt.»

Die Pointe ist wohl, dass die RTR-Dokumentation «Cuntrasts», die sonntagnachmittags auf SRF 1 ausgestrahlt wird, immerhin 32 Prozent gut finden. Ein Zeichen dafür, dass die Solidarität mit sprachlichen Minderheiten in der No-Billag-Diskussion doch mehr trägt?

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?