Absolventen aus dem Ausland
SVP bringt Studiengebühren wieder aufs Tapet

Ausländer mit Schweizer Universitätsabschluss sollen nach dem Studium einfacher in der Schweiz bleiben können – so wollen es Bundesrat und Parlament. Die SVP stellt sich allerdings quer, und holt eine alte Forderung wieder hervor.
Publiziert: 11.02.2022 um 13:08 Uhr
1/6
Für Hochschulabgänger soll der Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Foto: Keystone

Die Schweizer Unis ziehen Studierende aus der ganzen Welt an. Doch nicht alle können nach Abschluss auch in der Schweiz bleiben. Denn die Anzahl Arbeitsbedingungen für Nicht-EU-Ausländerinnen ist begrenzt – das gilt auch für die studierten unter ihnen.

Auf Wunsch des Parlaments will der Bundesrat nun 200 bis 300 jungen Leuten den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.

Schweizer Investition

Jetzt zeigt sich: die Kantone stehen mehrheitlich hinter dem Vorschlag. «Es ist von Vorteil, dass Personen, die in Zeiten von Fachkräftemangel in der Schweiz ausgebildet werden, nach ihrer Ausbildung in unserer Wirtschaft und Industrie eingesetzt werden können», sagt Urban Camenzind (56), Urner Regierungsrat und Präsident aller kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren gegenüber «SRF». Schliesslich, so Camenzind, habe die Schweiz in die Betroffenen auch investiert.

SVP fordert höhere Studiengebühren für Ausländer

Auch die Parteien stehen mehrheitlich hinter dem Vorschlag. Einzig die SVP stellt sich dagegen – die Idee widerspreche klar dem Ja zu Masseneinwanderungsinitiative 2014.

Nicht zum ersten Mal fordert SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (43) deshalb höhere Studiengebühren für ausländische Studierende – letzteres brachte die Partei bereits 2018 auf Tapet, als die Studiengebühren an der ETH erhöht wurden. Ausländerinnen und Ausländer sollen künftig einen kostendeckenden Preis für das Studium in der Schweiz bezahlen, statt aus Schweizer Steuergeldern finanziert werden.

Dieser kostendeckende Preis würde sich auf mehrere 10'000 Franken pro Jahr berappen. Was wohl viele von einem Studium hierzulande abschrecken würde, ist sich Aeschi sicher.

Wirtschaft unterstützt den Vorstoss

Offener gegenüber den Plänen ist die Schweizer Wirtschaft, darunter der Dachverband Economiesuisse, der Verband der pharmazeutischen und chemischen Industrie und die Ärztegesellschaft FMH. Die FMH schreibt, gerade die Pandemie habe gezeigt, wie zentral Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland für die Versorgungssicherheit in unserem Gesundheitswesen seien. (lm)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?