Die Schweizer Unis ziehen Studierende aus der ganzen Welt an. Doch nicht alle können nach Abschluss auch in der Schweiz bleiben. Denn die Anzahl Arbeitsbedingungen für Nicht-EU-Ausländerinnen ist begrenzt – das gilt auch für die studierten unter ihnen.
Auf Wunsch des Parlaments will der Bundesrat nun 200 bis 300 jungen Leuten den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.
Schweizer Investition
Jetzt zeigt sich: die Kantone stehen mehrheitlich hinter dem Vorschlag. «Es ist von Vorteil, dass Personen, die in Zeiten von Fachkräftemangel in der Schweiz ausgebildet werden, nach ihrer Ausbildung in unserer Wirtschaft und Industrie eingesetzt werden können», sagt Urban Camenzind (56), Urner Regierungsrat und Präsident aller kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren gegenüber «SRF». Schliesslich, so Camenzind, habe die Schweiz in die Betroffenen auch investiert.
SVP fordert höhere Studiengebühren für Ausländer
Auch die Parteien stehen mehrheitlich hinter dem Vorschlag. Einzig die SVP stellt sich dagegen – die Idee widerspreche klar dem Ja zu Masseneinwanderungsinitiative 2014.
Nicht zum ersten Mal fordert SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (43) deshalb höhere Studiengebühren für ausländische Studierende – letzteres brachte die Partei bereits 2018 auf Tapet, als die Studiengebühren an der ETH erhöht wurden. Ausländerinnen und Ausländer sollen künftig einen kostendeckenden Preis für das Studium in der Schweiz bezahlen, statt aus Schweizer Steuergeldern finanziert werden.
Dieser kostendeckende Preis würde sich auf mehrere 10'000 Franken pro Jahr berappen. Was wohl viele von einem Studium hierzulande abschrecken würde, ist sich Aeschi sicher.
Wirtschaft unterstützt den Vorstoss
Offener gegenüber den Plänen ist die Schweizer Wirtschaft, darunter der Dachverband Economiesuisse, der Verband der pharmazeutischen und chemischen Industrie und die Ärztegesellschaft FMH. Die FMH schreibt, gerade die Pandemie habe gezeigt, wie zentral Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland für die Versorgungssicherheit in unserem Gesundheitswesen seien. (lm)