Am 17. Januar richtet die Zürcher SVP die 32. Albisgüetli-Tagung aus. Und wie jedes Jahr wird auch 2020 ein Gastredner eingeladen.
Der Name des diesmaligen Besuchers lässt aufhorchen: Corrado Pardini (54) wird die Aufwartung machen, wie SonntagsBlick in Erfahrung bringen konnte.
«Nanu!», dürfte männiglich denken – Pardini? Der Unia-Gewerkschafter, der eben als Berner SP-Nationalrat abgewählt worden ist? Sonst kreuzten jeweils Bundespräsidenten oder Bundesrätinnen mit Parteipatron Christoph Blocher (79) die Klingen.
Patrick Walder (32), Präsident der Kantonalzürcher SVP, sagt: «Wir haben Herrn Pardini bewusst als Gewerkschafter eingeladen. Uns interessiert seine kritische Sicht auf die Europapolitik.»
Seite an Seite in der «Arena»
Pardini profilierte sich in der vergangenen Legislatur mit seiner Opposition gegen das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU. Die Arbeitnehmerorganisationen beklagen, dass mit dem «Insta» der Lohnschutz zu wenig gewährleistet sei. Die SVP wiederum befürchtet einen Souveränitätsverlust für die Schweiz.
Seite an Seite sind Pardini und Blocher schon in der «Arena» aufgetreten – der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Blocher hatte den Anlass 1989 ins Leben gerufen, nach dem Vorbild des politischen Aschermittwochs der bayerischen CSU. Bald mauserte sich die Veranstaltung zum zeitweise wichtigsten Parteianlass der Schweiz.
Ob Pardinis Auftritt seinen Genossen gefallen wird, sei dahingestellt.