Jetzt ist klar: Es bleibt bei der Höchstgeschwindigkeit 120 auf Schweizer Autobahnen. Die Volksinitiative für Tempo 140 ist gescheitert.
Wenige Tage vor Ablauf der Sammelfrist am 20. November streckt Initiant Marco Schläpfer die Waffen: «Wir haben etwas unter 95'000 Unterschriften, das reicht leider nicht», sagt er zu Blick.ch.
Schläpfer hatte seine Initiative via Facebook lanciert und mit seiner Tempo-140-Seite über 140'000 Fans verzeichnet. Trotzdem hat es nicht geklappt. In den letzten drei Monaten sei zwar viel gelaufen und seien viele Rückmeldungen gekommen, sagt Schläpfer. «Leider war es zu spät.»
Für viele «zu aufwändig»
«Ich glaube, viele Junge sind sich nicht über den Wert ihrer Stimme bewusst, und für sie ist es dann zu aufwändig, ein Blatt auszudrucken und auf die Post zu bringen», sucht Schläpfer nach Gründen für das Scheitern.
«Und es gab zu viele Leute, die geglaubt haben, dass es andere machen.» Gegen Ende habe es wohl auch viele gegeben, die geglaubt hätten, «dass es die anderen eh nicht machen, und deshalb nichts gemacht haben».
Ein weiteres Problem ortet der Zürcher darin, «dass man keine Kontrolle hatte darüber, wer schon unterschrieben hatte. Dadurch wusste man nicht, welche seiner Kollegen man noch auffordern musste.»
Neue Initiativ-Ideen
Immerhin 94'600 Unterschriften sind bisher aber dennoch bei Schläpfer eingegangen. So will er sich denn auch nicht entmutigen lassen – und wälzt schon neue Initiativ-Ideen.
Woran er dabei denkt? «Es wird vermutlich ein Paket werden gegen die immer stärkere Auspressung – Vignettenerhöhung, Mobility Pricing und Benzinpreiserhöhung – und Einschränkung der Autofahrer sowie für den verursachergerechteren Ausbau der Infrastruktur», erklärt er.
Ein andere Stossrichtung wäre, «dass der Bürger mehr beeinflussen kann, in welche Staatsbereiche seine Steuern fliessen sollen».
Schläpfer zieht aber die Lehren aus dem Tempo-140-Scheitern. Bevor der Startschuss für eine neue Initiative fällt, ist für ihn klar: «Bei meinen zukünftigen Initiativen werde ich erst beginnen, wenn ich 100’000 Adressen habe, damit ich die ausgedruckten Formulare mit Antwortcouvert abschicken kann.»
Ausserdem wolle er nicht mehr alles selbst finanzieren und sortieren. Dann bleibe sicher mehr Geld und Zeit für Werbung und Organisation.
«In diesem Sinne», meint Schläpfer zum Schluss: «I’ll be back!»