Die erste Bundesrätin. Öffentlich gedemütigt und zerstört. Am 12. Dezember 1989 erklärte Elisabeth Kopp (81) ihren Rücktritt. Vorausgegangen war eine Polit-Skandal, wie ihn die Schweiz bis anhin nie erlebt hatte.
Der Vorwurf: Kopp habe ihrem Ehemann in einem Geldwäschereiskandal Insiderwissen aus dem Bundesrat verraten. Über Monate herrschte ein Klima, in dem die erste Bundesrätin mit immer neuen Vorwürfen konfrontiert wurde. Und auch ihre Bundsratskollegen liessen sie fallen, sie konnten sich nicht auf eine Solidaritätserklärung des Gremiums einigen.
Kopp zeigt sich im SRF-Dok so verletzlich wie nie zuvor
Im SRF-Dok «Die sieben Bundesrätinnen» spricht Elisabeth Koppp so ehrlich wie nie über die schwersten Stunden ihres Lebens. Wie sie den Druck damals ausgehalten habe, will die Journalistin in einer Sequenz im sehenswerten Dokumentarfilm wissen.
Die Antwort – Schweigen. Elisabeth Kopp kämpft mit den Tränen. Und beschliesst nach gefühlten Minuten innerlich, mit der Schweiz ihren Schmerz von damals zu teilen.
Die alt Bundesrätin sieht sich als Opfer einer grossen Ungerechtigkeit
«Damals hatte die Kirchenfeldbrücke noch kein Netz», beginnt sie den Satz, bevor ihr die Stimme versagt. Auf Nachfrage erzählt Elisabeth Kopp: «Damals haben sich sehr viele Leute das Leben genommen, in dem sie über die Kirchenfeldbrücke gesprungen sind.» Später habe man Netze angebracht. «Aber die gab es damals noch nicht. Damit habe ich wohl alles gesagt.»
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
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- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Die alt Bundesrätin dachte an Suizid, nachdem sie am Tiefpunkt ihres Lebens angelangt war. «Das haben Sie sich überlegt», hakt die Journalistin nach. «Sie waren so verzweifelt?» Die Antwort Kopps, die sich bis heute keiner Schuld bewusst ist: «Ja, ich ertrage keine Ungerechtigkeit.» (vfc)