16 Jahre nach «Duschen mit Doris»
CVP fordert Duschen für alle!

Damit Arbeitnehmer mehr Sport treiben, verlangt die CVP längere Mittagspausen und eine Dusche in allen Büros.
Publiziert: 02.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:06 Uhr
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CVP-Präsident Christophe Darbellay will Sport fördern.
Foto: Sabine Wunderlin
Nico Menzato

1999 kandidierte die heutige CVP-Bundesrätin Doris Leuthard für den National- und Ständerat – mit einem Wahlkampf, der für Aufsehen sorgte. Weil im Aargau Tausende von Duschmittel-Beuteln mit dem Porträt Leuthards verteilt wurden. «Duschen mit Doris» wurde zum inoffiziellen Wahlkampfspruch. Und Leuthard gelang der Sprung in die Grosse Kammer.

Jetzt, 16 Jahre später, setzt die CVP mitten im Wahlkampf erneut aufs Thema Dusche. Diesmal im Rahmen eines neuen Sportpapiers mit dem Namen «CVP bewegt die

Schweiz». Damit sich Arbeitnehmer öfters sportlich betätigen, verlangt die Mittepartei von Firmen organisatorische und bauliche Anpassungen.

Konkret: Längere und flexiblere Mittagspausen und die Einrichtung von Duschen, Garderoben und Sportzimmer. Arbeitgeber sollen also mehr Flexibilität und Entgegenkommen beim Wunsch nach sportlichem Ausgleich ihrer Mitarbeitenden leisten!

Gesundheitskosten steigen

Menschen würden sich im Alltag immer weniger bewegen. Die Folge davon seien Belastungen für Gesundheit und Wohlbefinden und somit steigende Gesundheitskosten, heisst es im Papier, das vom Parteipräsidium um Christophe Darbellay abgesegnet worden ist.

Sport gehöre zu unserer Gesellschaft und er gehöre zu den wenigen Dingen, die generationenübergreifend ausgeübt werden. «Deshalb braucht der Sport Unterstützung – bekommt jedoch zu wenig davon. Gerade die Politik ist gefordert, mehr für den Sport zu tun», so die CVP.

Deshalb verlangen Darbellay und Co. auch mehr Geld für den J+S – und wollen Soldaten für eine Sportausbildung ködern. So soll etwa geprüft werden, ob J+S-Ausbildungskurse an die zu absolvierenden WK-Tage angerechnet werden können. Auch Zivis sollen ihren Dienst im Sportbereich absolvieren können. Generell sollen laut der christlichen Volkspartei mehr junge Menschen für Trainer- und Leiterfunktionen motiviert werden.

Muslimas zum Schwimmunterricht zwingen

Die weiteren CVP-Forderungen: Drei Lektionen Sport pro Woche und die Gründung eines  nationalen Schneesportzentrum. Und: Sportpolitik sei auch Integrationspolitik. Deshalb kämpft die Partei dagegen an, dass sich Mädchen und junge Frauen aufgrund ihrer Religion vom Sportunterricht fernhalten dürfen.

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