Der Bund gibt grünes Licht für die Teenie-Impfung. Gestern haben das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) ihre Impf-Empfehlung angepasst. Neu raten sie auch Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren zum Corona-Piks.
Schneller als erwartet
Damit ist es mit der Kinder-Impfung schneller gegangen als erwartet. Noch Mitte Mai hatte Ekif-Präsident Christoph Berger seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass mit der Impfung der 12- bis 15-Jährigen nach den Sommerferien losgelegt werden kann. Nun können Jugendliche den ersten Piks in den meisten Kantonen schon vor den Ferien bekommen.
Nach der Anpassung der Impf-Empfehlung liegt der Ball nun bei den Kantonen. Die meisten haben den Schritt der Ekif, der voraussehbar war, abgewartet. Der Aargau ist bereits Anfang Monat vorgeprescht und hat die Anmeldung für Kinder geöffnet, nachdem Swissmedic dem Impfstoff von Pfizer/Biontech für 12- bis 15-Jährige die Zulassung erteilt hatte. Der Moderna-Impfstoff ist bisher noch nicht für Kinder zugelassen.
Zürich und Bern beginnen nächste Woche
Auch in Genf und Jura konnten sich Jugendliche in den vergangenen Tagen bereits voranmelden. In der Waadt wie auch im Aargau stand man in den Startlöchern und hat umgehend nach der Medienkonferenz in Bern die Impfzentren für Teenies geöffnet. Zürich beginnt ab nächster Woche mit den Teenie-Impfungen, ab Freitag kann man sich anmelden. 10'000 Termine stünden zur Verfügung, teilte die Zürcher Gesundheitsdirektion am Dienstag mit. Auch in Bern soll es voraussichtlich am kommenden Montag losgehen.
Andernorts müssen sich Jugendliche noch gedulden. Im Jura geht man davon aus, dass es Mitte Juli wird, bis sich auch 12-Jährige impfen lassen können. Solothurner Teenies kommen erst ab dem 21. Juni zum Piks. Zahlreiche weitere Kantone wollen in den nächsten Tagen informieren. (lha)
Kanton | Start Teenie-Impfungen |
AG | ab sofort |
AI | nächste Woche |
AR | Registrierung ab 26. Juni, Impfungen ab 28. Juni |
BE | 28. Juni |
BL | voraussichtlich Anfang Juli |
BS | noch offen |
FR | Anmeldung ab sofort, Impfungen am 26. Juni und 3. Juli |
GE | Anfang Juli |
GL | noch offen |
GR | noch offen |
JU | Mitte Juli |
LU | noch offen |
NE | noch offen |
NW | noch offen |
OW | noch offen |
SG | noch offen |
SH | noch offen |
SO | 21. Juli |
SZ | noch offen |
TG | Registrierung ab 26. Juni |
TI | noch offen |
UR | Anmeldung ab 25. Juni |
VD | ab sofort |
VS | Anfang Juli |
ZG | ab sofort |
ZH | 28. Juni, Registrierung ab 25. Juni |
Was, wenn das Kind sich nicht impfen lassen will, die Eltern aber schon – oder umgekehrt? Eine knifflige Frage. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist entscheidend, ob ein Kind urteilsfähig ist oder nicht, also die Tragweite eigener Entscheidungen abschätzen kann. Eine bestimmte Altersgrenze gibt es dafür nicht, weil dies je nach Kind und dessen Entwicklungsstand verschieden sein kann.
Soweit die Theorie. In der Praxis handhaben die Kantone das Ganze unterschiedlich. Zürcher Teenies beispielsweise können selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht – eine Einwilligung der Eltern brauchen sie nicht. Im Thurgau hingegen ist eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten Pflicht. Auch in Genf müssen die Eltern mit der Impfung einverstanden sein.
Was, wenn das Kind sich nicht impfen lassen will, die Eltern aber schon – oder umgekehrt? Eine knifflige Frage. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist entscheidend, ob ein Kind urteilsfähig ist oder nicht, also die Tragweite eigener Entscheidungen abschätzen kann. Eine bestimmte Altersgrenze gibt es dafür nicht, weil dies je nach Kind und dessen Entwicklungsstand verschieden sein kann.
Soweit die Theorie. In der Praxis handhaben die Kantone das Ganze unterschiedlich. Zürcher Teenies beispielsweise können selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht – eine Einwilligung der Eltern brauchen sie nicht. Im Thurgau hingegen ist eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten Pflicht. Auch in Genf müssen die Eltern mit der Impfung einverstanden sein.