Mehrere Mitarbeiter erhielten zudem Abmahnungen, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Isna am Montag berichtete.
Stein des Anstosses war eine Szene in einem Film des Hongkonger Kampfsport-Stars Jackie Chan, die der Zensor offenbar übersehen hatte: Chan hatte darin Sex mit einer Prostituierten - für den Iran ein unerhörter Vorgang. Normalerweise darf im iranischen Fernsehen nicht einmal ein Handschlag zwischen einem Mann und einer Frau gezeigt werden.
Ausgestrahlt wurde der anstössige Film lediglich im Regionalprogramm des Senders für die Insel Kisch. Isna sprach von "unmoralischen Szenen", die "in absolutem Widerspruch" zu den Prinzipien des Senders IRIB stünden. Die personellen Konsequenzen beträfen die Verantwortlichen des Senders für Kisch.
Erst in der vergangenen Woche hatte IRIB eine ungewohnt freizügige Filmszene ausgestrahlt, in der ein Mann und eine Frau Hand in Hand gingen. Der Sender sah sich dabei allerdings zu einer schriftlichen Untertitelung veranlasst, die die Zuschauer darüber informierte, dass die beiden Schauspieler im realen Leben verheiratet seien.
In den Online-Netzwerken löste die strenge Reaktion der Behörden auf den Jackie-Chan-Film Spott und Verärgerung aus. Ein Nutzer schrieb auf Twitter: "Im Iran verunglücken Busse, stürzen Flugzeuge ab, sinken Schiffe, und niemand wird entlassen. Wenn Jackie Chan einige Sekunden auf IRIB Liebe macht, muss gleich die gesamten Belegschaft gehen."