Einen Oscar zu bekommen, ist wunderbar: Applaus und Champagner, der Marktwert steigt über Nacht, es hagelt Anfragen aller Art. Doch genau dies kann zum Problem werden, denn es droht der Fluch der Oscars, welcher Siegerinnen und Sieger noch im laufenden Jahr zu Singles macht. Sandra Bullock erwischte es 2010. Jonah Hill und Jennifer Lawrence mussten 2014 dran glauben, Bradley Cooper ein Jahr später.
Der Oscar macht begehrenswert, nicht nur für Filmprojekte, sondern auch für neue Beziehungen. Die Berliner Paartherapeutin Diana Boettcher hat die Sieger- und Nominierungslisten für Haupt- und Nebendarsteller der letzten elf Jahre untersucht. «Der Fluch trifft vor allem männliche Hauptdarsteller», lautet ihr Fazit. «36 Prozent der Beziehungen sind kurz nach der Auszeichnung in die Brüche gegangen. Unter den Opfern befinden sich Leonardo DiCaprio und Sean Penn. Bei den Nominierten hat es insgesamt 27 Prozent getroffen, unter anderen James Franco und Ryan Gosling. George Clooney machte diese Erfahrung gleich dreimal.»
Wer muss am meisten zittern
Auch bei den Frauen wütet der Fluch. «In der Kategorie Beste Hauptdarstellerin sind es vor allem die Preisträgerinnen: 27 Prozent gingen kurz nach der Auszeichnung getrennte Wege.» Nebendarsteller müssen sich weniger Sorgen machen. In den letzten elf Jahren gab es bei den Frauen genau einen Fall: Jennifer Hudson, 2007. Unter den Nominierten waren es bei Männern und Frauen je neun Prozent.
Wer muss 2018 am meisten zittern? Als Top-Favoriten bei den Hauptdarstellern gelten Gary Oldman, Daniel Day-Lewis und Denzel Washington. Der gottesfürchtige Washington ist seit 1977 mit Pauletta Pearson zusammen und seit 1983 verheiratet. Und auch Day-Lewis führt eine solide Ehe, seit 1996 mit Rebecca Miller. Am ehesten gefährdet ist der aufbrausende Gary Oldman, der im September 2017 seine fünfte Ehe mit der Autorin Gisele Schmidt einging.
Erste Siegesanwärterin bei den Hauptdarstellerinnen ist Frances McDormand, die seit 1984 mit Regisseur Joel Coen verheiratet ist. Meryl Streep ist seit 1978 mit dem Bildhauer Don Gummer verheiratet. Beide Frauen sind jedoch schon derart oft ausgezeichnet worden, dass sie ein weiterer Oscar wohl kaum aus dem Tritt bringen würde. Anders verhält es sich bei Margot Robbie, die für «I, Tonya» erstmals nominiert ist. Sie ist in einem kritischen Alter (27) und erst seit Dezember 2016 mit dem Regieassistenten Tom Ackerley verheiratet.
In den Nebenrollen am aussichtsreichsten sind Allison Janney und Christopher Plummer. Altmeister Plummer (88), der in «All the Money» für Kevin Spacey einspringen musste, ist seit 1970 mit Elaine Taylor verheiratet. Eher Trennungspotenzial bietet da die immer noch fesche Allison Janney (56), die seit 2012 mit dem 20 Jahre jüngeren Philip Joncas liiert ist.
Saoirse Ronan und Sally Hawkins haben beide gar nichts zu verlieren. Sie sind für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert («Lady Bird» bzw. «The Shape of Water») und aktuell Singles.
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