Ursprünglich sollte die Entscheidung bereits am Samstag fallen. Das Welterbekomitee hatte seine Sitzung aber wegen des Putschversuchs in der Türkei unterbrochen.
Der internationale Antrag für die Aufnahme der Le-Corbusier-Bauten war zuvor zweimal abgelehnt worden. Bei den jeweils darauffolgenden Korrekturen des Dossiers fielen zwei Schweizer Gebäude von Le Corbusier dem Rotstift zum Opfer: die Villa Schwob und die Maison Blanche, beide in La Chaux-de-Fonds. Ins Welterbe aufgenommen wurden nun die Clarté in Genf und die Petite Maison in Corseaux.
Dem Entscheid ging ein längeres Tauziehen voraus: 2008 trug Frankreich vierzehn Gebäude und Anlagen von Le Corbusier in die französische Tentativliste zur Anmeldung bei der UNESCO ein. Dem schlossen sich sechs weitere Mitgliedsstaaten der UNESCO an.
Neun Werke Le Corbusiers aus Argentinien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan und der Schweiz wurden als Kandidaten nominiert. Schon bald schied der indische Beitrag «Chandigarh» aus.
2009 entschied das Welterbekomitee, die Behandlung des Dossiers zu verschieben und empfahl eine Überarbeitung bis 2012. Ein erneuter Antrag mit nur noch neunzehn Bauwerken und Anlagen wurde 2011 eingereicht, er wurde ebenfalls abgelehnt.
Nach Annahme des revidierten Dossiers gibt es in der Schweiz nun 13 Weltkulturerbe-Stätten. Als letzte erhielten 2011 die Pfahlbauten im Alpenraum sowie 2009 die Uhrmacher-Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle das vor allem für den Tourismus wertvolle Gütesiegel.