Walter Roderer wäre heute 100 geworden – Ruth Jecklin war nicht nur im TV seine Partnerin
Heimliche Liebe hinter der Kamera

Seine heisseste Nummer hatte der Volksschauspieler Walter Roderer, der heute seinen 100. Geburtstag feiern könnte, mit seiner heimlichen Geliebten Ruth Jecklin (1934–2004). Die beiden sind morgen auf SRF nochmals im frivolen Sketch «Die Bassgeige» zu bewundern.
Publiziert: 02.07.2020 um 23:04 Uhr
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Da war ihre Liebe endlich offiziell: Walter Roderer mit Ruth Jecklin im Jahre 2000.
Foto: Sobli
Peter Padrutt

Der grosse Walter Roderer (1920–2012), der heute 100 Jahre alt geworden wäre, habe immer gespielt, was er selber gewesen sei: den scheuen, etwas pingeligen Schweizer. «Rodi», wie ihn seine Freunde nannten, war tatsächlich ein Perfektionist – auch, was die minutiöse Geheimhaltung seiner Liebe zu seiner Bühnenpartnerin Ruth Jecklin (1934–2004) betraf. Über 40 Jahre brachten die beiden das Publikum auf der Bühne zum Lachen. Obwohl die beiden seit 1961 ein Paar waren, wurde Ruth Jecklin erst 1996, nach dem Tod von Roderers erster Frau Leni, seine offizielle Lebenspartnerin. «Es war eigentlich lächerlich. Es war immer ein Zimmer für jeden von uns gebucht. Aber das Zimmer von Ruth Jecklin wurde nie gebraucht», erinnert sich Roderers langjähriges Ensemble-Mitglied Hansjörg Bahl (81) im Dokfilm «Sie müend mi verstoh, gelled Sie!», den SRF morgen Samstag um 15.35 Uhr ausstrahlt.

Ihre heisseste Nummer hatten sie mit der «Bassgeige»

Rodi und Ruth sind danach um 16.15 Uhr auch nochmals im frivolen Sketch «Die Bassgeige» zu sehen – eine Nummer voller sexueller Anzüglichkeiten. Der Bünzli Willibald Häberli will einen Kontrabass kaufen, verirrt sich aber in das Ehevermittlungsinstitut «Frohes Herzchen». Mit Sätzen wie «Sie muss so richtig in meine Hand passen» oder «Spielen Sie manchmal auch?», bringt er Ruth Jecklin scheinbar aus der Fassung. Doch zu dieser Zeit «geigte» es zwischen den beiden auch privat im Bett. «Bei offiziellen Anlässen erschien er mit seiner Frau, und Ruth kam mit einem homosexuellen Freund, damit sie auch einen Mann an ihrer Seite hatte», erzählt Schauspielerin Heidi Diggelmann (84). Offiziell sei er der perfekte Mustergatte gewesen.

Hochzeit kurz vor Jecklins Tod

Ob es am Ende eine Amour fou oder eine tiefe Liebe zwischen den beiden war, ist bis heute unklar. Jedenfalls heiraten die beiden im Mai 2003 noch. Ruth war schon todkrank. «Gell, mir ghöred scho zäme», habe sie ihm auf dem Sterbebett gesagt. Roderer meinte später einmal: «Ich war so gerührt, dass ich sofort aufs Standesamt rannte.» Zehn Monate später erlag Jecklin im Alter von 69 Jahren einem Krebsleiden.

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