Für Walter Beller (67) hat das neue Jahr mit einer nervlichen Bruchlandung begonnen. Am 2. Januar checkte er morgens um halb elf am Flughafen Zürich-Kloten ein. Destination: Havanna. «Ich war noch nie auf Kuba und freute mich auf ein paar schöne Tage auf der Insel.» Der Zürcher Baulöwe hatte schon seinen Platz im Club Tropicana gebucht, dem kubanischen Moulin Rouge. Doch daraus wird nun nichts.
Der Edelweiss-Flieger, für den Beller in der Businessclass gebucht hatte, hob nicht ab. Aufgebracht schildert er, was passiert war: «Gegen Mittag hiess es, der Flieger habe wegen eines technischen Problems Verspätung. Es werde weiter informiert.» Doch passiert sei absolut gar nichts. «Ausser, dass ich nach über zehn Stunden Warten endlich einsteigen konnte. Das ist eine absolute Frechheit», wettert er.
Die Businessclass war schon voll
Kaum sei er in die Ersatzmaschine eingestiegen, hiess es, die Businessclass sei voll, er müsse in die Economy. Beller platzt der Kragen. «Das war die Höhe. Erstens habe ich meinen Sitz vor einem halben Jahr gebucht, zweitens ist mein Hintern zu breit und meine Hüften sind kaputt. Ich kann nicht zehn Stunden in der Economy sitzen.» Bei Edelweiss bedauert man den Vorfall. «Wir hatten keine Kenntnis über ein medizinisches Problem von Herrn Beller», sagt Edelweiss-Pressesprecher Andreas Meier (44).
Walter Beller gibt nicht auf. Nun fliegt er morgen Abend nach Kuba und tritt am Freitag seine Kreuzfahrt mit der Sea Cloud an. Diese Reise, mit der er sich einen Traum erfüllt, macht er allein. Erst am 18. Januar erwartet ihn Gattin Irina (44) in Santo Domingo. «Vorausgesetzt alles klappt und die Businessclass ist nicht wieder voll», sagt Walter Beller.