Heute Freitag vor 30 Jahren stand die Schweiz unter Schock: Der grösste Schweizer Fernsehstar war plötzlich tot! Heidi Abel (†57) hatte sich von der Ansagerin zur First Lady des Schweizer Fernsehens hochgearbeitet. Von 1955 bis zu ihrem frühen Tod präsentierte sie Strassenfeger wie «Musik & Gäste», aber auch Talk-, Kinder- und Nachrichtenformate. In die Herzen der Zuschauer moderierte sie sich aber mit ihrer Sendung «Ein Platz für Tiere». Heidi Abel war eine Mischung aus Perfektion und Chaos – bis heute ist sie unerreichbar.
Heidi Abel war damals populärer als jede andere Person des öffentlichen Lebens. Ihr Markenzeichen war ein Korb, den sie immer mit sich führte und in dem sie ihren halben Hausrat mitführte. Täglich flatterten Heiratsanträge in ihr Postfach. Aber Heidi Abel gehörte allen. Und ihr Privatleben hielt sie unter Verschluss. So konnte sie sieben Jahre lang ihre schwere Krebskrankheit und ihr Leiden geheimhalten. Ihr Tod, von dem die Öffentlichkeit überrascht wurde, war für sie eine Erlösung. Das sagt jetzt Doris Werner, die als Regisseurin beim Schweizer Fernsehen arbeitete und eng mit der TV-Legende verbunden war.
Freundinnen pflegten sie abwechslungsweise
Werner begleitete Heidi Abel in deren letzter Stunde. «Es war Abend, kurz vor Weihnachten. Heidi war zu müde, um zu reden. Sie lag ruhig im Bett in ihrer Wohnung. Dann ist sie ganz friedlich eingeschlafen – in Harmonie mit sich selber», erinnert sie sich. Sie seien mehrere Freundinnen gewesen, die sie abwechslungsweise zu Hause pflegten, denn «Heidi wollte nicht im Spital sterben». Auf ihren Wunsch hin wurde die Asche im Engadin verstreut.
Mit knapp 50 hatte Heidi Abel die Diagnose Brustkrebs erhalten. Nach anfangs erfolgreichen Behandlungen streuten sich Ableger in den ganzen Körper, auch ins Rückenmark. «Niemand durfte wissen, dass Heidi Krebs hatte», sagt Doris Werner, die neben Heidi Abel am Lützelsee im Kanton Zürich wohnte. Deshalb erinnert sich Werner lieber an die schönen Stunden mit Spaziergängen am See: «Heidi sprang den Fröschen nach und wollte sie retten.»
Doch die Schmerzen wurden schlimmer. Heidi Abel verliess ihr geliebtes Haus am Lützelsee und zog in eine Wohnung in der Nähe der Zürcher Arztpraxis, wo sie sich behandeln liess. Wenige Tage vor ihrem Tod wollte sie nochmals die Radiosendung «Persönlich» moderieren. Ihre Freundinnen konnten sie nur mit Mühe davon abhalten. Sie befürchteten, dass Heidi zusammenbrechen könnte. Eine Ersatzmoderatorin musste einspringen. Heidi hat die ganze Sendung zu Hause mitgehört. Es war ja auch ihre Sendung. Heidi Abel wollte ihr Publikum nie im Stich lassen.
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