«Ich bin nicht begeistert, aber es ist besser, als tot zu sein. Also nehme ich es, ich habe zwei Optionen.» Mit trockenem Humor kommentierte George Clooney kürzlich seinen 60. Geburtstag. Grund zur Sorge brauchen ihm die grauen Haare nicht zu machen: Der Hollywood-Star scheint als Silberfuchs noch attraktiver zu sein.
Als dunkel gelockter Jüngling hatte er es in seinen Anfängen ungemein schwerer. In Hollywood interessierte sich keiner für den Sohn einer ehemaligen Schönheitskönigin und eines Moderators aus einer Kleinstadt in Kentucky. Mit Rollen in B-Movies wie «Die Rückkehr der Killertomaten» (1988) verdiente er sich seine Sporen ab und schlief bei Freunden auf dem Boden. Der Durchbruch kam erst im weissen Kittel: Mitte der 90er-Jahre eroberte Clooney als Kinderarzt Doug Ross in der Krankenhausserie «Emergency Room» vor allem die Herzen der weiblichen Zuschauer – gleich zwei Mal wurde er zum «Sexiest Man Alive» gekürt.
Mehr als ein schönes Gesicht
Egal, ob in Blockbustern wie «Ocean's Eleven» (2001) oder im Politthriller «Syriana» (2005): Clooney ist längst im Hollywood-Olymp angekommen. Und dank seines kumpelhaften Charmes mögen ihn auch die Männer: Er ist keine Konkurrenz, sondern Vorbild. Schliesslich hat der Mann mehr als ein schönes Gesicht, und mit jeder Falte und Furche zeigt sich mehr Format, sowohl in seiner ikonischen Kaffee-Werbung für Nespresso als auch mit seinem politischen Engagement. Viele hätten gern den Schauspieler statt Trump als US-Präsidenten gesehen. Dafür sei er aber nicht geeignet, meinte er einst.
Vom Frauenschwarm zum Familienmenschen
Clooney engagiert sich lieber auf seine eigene Weise, sei es für humanitäre Projekte oder bei seiner Arbeit. So macht er im aktuellen Klimathriller «The Midnight Sky» auf Umweltprobleme aufmerksam und übernimmt als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent gleich ganz die Führung. Die Zügel gibt er auch mal aus der Hand, besonders an der Seite von Amal Clooney (43). Dank der Menschenrechtsanwältin hat sich der ewige Junggeselle vom Frauenschwarm zum Familienmenschen gewandelt. «Ohne sie war mein Leben ziemlich leer.»
Eigentlich ist Clooney ein Spätzünder. Erst mit 35 wurde er zum Filmstar, mit 56 Vater. Seinen Zwillingen wechselt er höchstpersönlich die Windeln, womöglich mit dem gleichen spitzbübischen Charme, mit dem er sein Publikum verführt hat. Auch jenseits der 60 wird er nicht damit aufhören.
