Heute Samstag startet «Die grössten Schweizer Talente». Wie fühlen Sie sich?
Ich bin sehr happy mit den Castings. Wir bekamen eine riesige Bandbreite an Talenten zu sehen. Toll!
Was muss das grösste Talent der Schweiz können?
Bei mir regieren in erster Linie die Emotionen. Ein Talent muss vor allem mein Herz berühren, aber auch handwerklich ein hohes Niveau haben.
Wie oft haben Sie geweint?
Nie, ich war zu sehr auf den Dreh konzentriert. Ich hatte aber mehr als einmal Hühnerhaut. Zuhause auf dem Sofa wäre das wohl etwas anders gewesen.
Dann sind Sie privat nahe am Wasser gebaut?
Ich bin keine Heulsuse. Oft stelle ich mir ungewollt die ganze Filmequipe um mich herum vor. Das nimmt dann doch etwas die Romantik. (lacht) Wobei, da gibt es diese TV-Sendung «Vermisst» – die schafft sogar mich.
DGST kommt auch am Mittwoch. Sie kippen Ihren Mann Roman Kilchsperger mit «Top Secret» aus dem Programm. Was sagt er dazu?
Das macht ihm nichts aus.
Sie haben dennoch den gleichen Job. Gibt es bei Ihnen zum Sonntagszopf jeweils noch eine Sendekritik?
Wir reden nicht oft übers Fernsehen. Aber wir sind beide sehr ehrlich was Kritik betrifft.
Wer ist der strengere Elternteil?
Ich glaube, Väter sind generell etwas legerer. Wir ziehen am gleichen Strang, das ist das Wichtigste.
Wie sind Sie als Mutter?
Ich will Niccolo und Leandro die Freiheit lassen, sich zu entwickeln. Dennoch bin ich konsequent. Ich lege viel Wert darauf, dass sie Dinge durchziehen und nicht ständig den Weg wechseln.
Das haben Sie gemacht. Sie brachen erst das Gymnasium ab, dann auch noch die KV-Lehre.
Ja, ich bin sozusagen konsequent meiner Leidenschaft gefolgt – und meine Eltern haben mich machen lassen. Sie hatten da eine ziemlich lockere Einstellung. Was nicht heisst, dass sie das toll gefunden haben. Aber ich weiss nicht, ob ich das bei meinen Kindern so durchgehen lassen könnte.
Dann bereuen Sie, dass Sie keinen Ablschuss haben.
Ich fände es schön, wenn ich die Matura in der Tasche hätte. Aber ich hatte damals tausend andere Dinge im Kopf. Natürlich hatte ich auch Glück. Mein Vorteil war sicher, dass ich nicht nur auf ein Pferd gesetzt habe, sondern auf Musik, Moderation und die Schauspielerei.
Was liegt Ihnen am meisten am Herzen?
Es ist die Kombination. Die Schauspielerei ist aber das Gebiet, welches mich immer wieder am meisten fordert. Jede Rolle bedeutet viel Schweiss und Herzblut.
Wie bringen Sie Ihre unregelmässigen Jobs und das Muttersein unter einen Hut?
Genau gleich, wie jede andere Familie: Es ist eine Frage der Organisation.
Sie bekamen Niccolo mit 25. Was wäre anders in Ihrem Leben, wenn Sie nicht so früh Mutter geworden wären?
Ich bin nicht der «was wäre wenn»-Typ. Ich bereue nichts. Niccolo ist bald gleich gross wie ich und ich finde es grossartig, wenn ich mit meinen Jungs unterwegs bin. Ich bin extrem stolz, schon so grosse Jungs zu haben.
Hatten Sie nie das Gefühl, etwas in Ihrem Leben verpasst zu haben? Reisen etwa?
Herrje, Reisen ist nicht mein Ding! Ich muss fliessend Wasser haben und wissen, wo das nächste Spital ist. Dafür habe ich jetzt, wo meine Jungs älter sind, wieder mehr Freiheiten. Ich wollte immer früh Mutter werden.
Alle guten Dinge sind drei. Ist die Familienplanung abgeschlossen?
Das weiss ich wirklich nicht. Zurzeit könnte ich jedoch nicht kugelrund auf die Bühne. Ich spiele ein Mädchen. Also gerade ist es kein Thema.
Das Mädchen spielen Sie in «Stägeli uf - Stägeli ab». Haben Sie ein Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder Tipps von älteren Kollegen bekommen. Ich kämpfte lange mit Lampenfieber. Mittlerweile habe ich etwas mehr Vertrauen in mich selber, bin aber sehr selbstkritisch. In solchen Momenten besinne ich mich zurück auf meine Anfänge als Moderatorin bei der Jugendsendung «VideoGang». Da sind wir raus und hatten einfach nur Spass!
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie ins Rampenlicht wollen?
Schon als Kind habe ich mit der Videokamera meines Vaters unzählige Shows aufgezeichnet. Es gibt stundenlanges Material von Viola als Möchtegern-Showmasterin. Schrecklich! Das war ganz einfach meine Freizeitbeschäftigung, ohne Gedanken an meinen zukünftigen Beruf.
Welche Projekte stehen bei Ihnen an nach DGST?
Zuerst Ferien. Im Oktober wird „Stägeli uf - Stägeli ab" im Bernhardtheater wieder aufgenommen. Ansonsten ist noch nichts spruchreif. Oft weiss ich selber nicht, was als Nächstes kommt.
Wie gehen Sie solchen Unsicherheiten um?
Ich habe mich daran gewöhnt. Und nach einer solch intensiven Phase ertrage ich mein Gesicht manchmal selber fast nicht mehr. Ich habe dann sozusagen eine Überdosis von mir selber. Es ist oft auch ein gewisser Druck, der auf einem lastet, wenn man ständig der öffentlichen Kritik ausgesetzt ist. Da tut eine Pause gut.
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