Scheiden tut weh, das haben offensichtlich zu viele Paare zu spüren bekommen. Erstmals seit zwanzig Jahren geht die Scheidungsrate zurück. Statt die Hälfte der Ehen wurde laut Bundesamt für Statistik im letzten Jahr nur noch jede dritte geschieden. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl Scheidungen um 13 Prozent auf 14'900 zurück. «Scheidung ist meistens eine schmerzhafte Lebenspleite», so Paartherapeut Klaus Heer (75).
Wer sich scheiden lässt, muss sich auf herbe wirtschaftliche Konsequenzen gefasst machen. Insbesondere Alleinerziehende bewegen sich oft am existenziellen Abgrund. Sehr hart treffe es auch Väter, weil der Bezug zu den Kindern leidet. «Offenbar überlegt man sich diesen Schritt inzwischen gründlicher als noch vor ein paar Jahren», so Heer.
Fremdgehen einer der Hauptgründe
Vielleicht hat die Kehrtwende aber auch mit der Sehnsucht nach Stabilität zu tun in einer Welt, die immer unverbindlicher und schneller zu werden scheint. Führt ein Seitensprung heutzutage auch weniger rasch zu einer Trennung? Daran zweifelt der Paartherapeut. «Unter allen Scheidungsgründen besetzt Fremdgehen stabil einen Hitplatz», so Heer.
«Was man aber tatsächlich lernen kann, ist mit den Konflikten konstruktiver umzugehen.» Das könne eine Liebe sogar wieder bereichern. Statt nach einem neuen Partner Ausschau zu halten, kann es sich lohnen, mit demselben in einen neuen Lebensabschnitt zu starten. «Gut dran ist, wer in Sachen Liebe die Finger lässt von romantischen Illusionen. Alle Paare müssen mit Wasser kochen.»
«Bevor aus uns ein Liebespaar wurde, waren wir gute Kollegen. Weil ich schon bald schwanger wurde, hatte unsere Beziehung anfangs auch etwas Pragmatisches, wir schauten einfach, wie sich das entwickeln würde. Wichtig war uns immer, dass wir Freunde sind. Ich wusste damals noch nicht, ob Thomas der Mann meines Lebens ist, aber, dass er immer ein guter Vater sein würde. Unseren Job als Eltern haben wir immer ernst genommen, aber auch als Paar. Inzwischen arbeiten wir auch zusammen, klar gibt es da Situationen, in denen man den andern auf den Mond schiessen könnte. Darum funktionieren wir nicht nur als Paar, sondern auch als eigenständige Persönlichkeiten. Wir lassen uns viele Freiheiten, führen aber keine offene Beziehung. Und wir haben das Glück, das unsere Liebe nie abgeklungen ist. Ein Leben ohne Thomas könnte ich mir nicht vorstellen, er ist nicht nur mein Mann, sondern auch mein bester Freund.»
«Bevor aus uns ein Liebespaar wurde, waren wir gute Kollegen. Weil ich schon bald schwanger wurde, hatte unsere Beziehung anfangs auch etwas Pragmatisches, wir schauten einfach, wie sich das entwickeln würde. Wichtig war uns immer, dass wir Freunde sind. Ich wusste damals noch nicht, ob Thomas der Mann meines Lebens ist, aber, dass er immer ein guter Vater sein würde. Unseren Job als Eltern haben wir immer ernst genommen, aber auch als Paar. Inzwischen arbeiten wir auch zusammen, klar gibt es da Situationen, in denen man den andern auf den Mond schiessen könnte. Darum funktionieren wir nicht nur als Paar, sondern auch als eigenständige Persönlichkeiten. Wir lassen uns viele Freiheiten, führen aber keine offene Beziehung. Und wir haben das Glück, das unsere Liebe nie abgeklungen ist. Ein Leben ohne Thomas könnte ich mir nicht vorstellen, er ist nicht nur mein Mann, sondern auch mein bester Freund.»
«Wir haben sehr jung geheiratet, ich war erst 22 und Colin bloss ein Jahr älter. Weil er aus England ist, hatten wir es vielleicht etwas eiliger, aber es war auf jeden Fall eine Liebesheirat. Im verflixten siebten Jahr hat es uns dann erwischt, irgendwie entwickelten wir uns anders. Wir liessen uns scheiden und Colin kehrte nach England zurück. Zusammen kamen wir wieder dank des BLICK. Ein Journalist rief bei Colin an, um nach dem Trennungsgrund zu fragen. So entstanden wieder Gespräche zwischen uns, ein Jahr später kehrte er in die Schweiz zurück, und aus uns wurde wieder ein Paar. Inzwischen sind wir über 30 Jahre zusammen. Wir brauchen beide dieses Gefühl von Freiheit, wir wohnen auch nicht zusammen. Wichtig ist, den andern so zu lassen, wie er ist. Aber wir können uns gut vorstellen, dass wir im Alter nochmals heiraten – als Krönung unserer langen Liebe.»
«Wir haben sehr jung geheiratet, ich war erst 22 und Colin bloss ein Jahr älter. Weil er aus England ist, hatten wir es vielleicht etwas eiliger, aber es war auf jeden Fall eine Liebesheirat. Im verflixten siebten Jahr hat es uns dann erwischt, irgendwie entwickelten wir uns anders. Wir liessen uns scheiden und Colin kehrte nach England zurück. Zusammen kamen wir wieder dank des BLICK. Ein Journalist rief bei Colin an, um nach dem Trennungsgrund zu fragen. So entstanden wieder Gespräche zwischen uns, ein Jahr später kehrte er in die Schweiz zurück, und aus uns wurde wieder ein Paar. Inzwischen sind wir über 30 Jahre zusammen. Wir brauchen beide dieses Gefühl von Freiheit, wir wohnen auch nicht zusammen. Wichtig ist, den andern so zu lassen, wie er ist. Aber wir können uns gut vorstellen, dass wir im Alter nochmals heiraten – als Krönung unserer langen Liebe.»
«Dass ich Mareile kennengelernt habe, verdanke ich meiner Mutter. Bekannte hatten ein Hotel in Klosters, und sie wollte immer, dass ich dort mal vorbeischaue. Und als ich endlich dort war, servierte mir Mareile einen Kaffee. Sie gefiel mir sofort, und die Wirtin verriet mir, wann Mareile Dienstschluss hatte. Als sie mich ihrer Familie in Deutschland vorstellte, wollte ihr Grosi wissen, ob ich mit meinen Beruf eine Familie ernähren könne. Das hat gut geklappt! Mareile hat mich immer unterstützt und sich daheim um unseren Sohn gekümmert. Als ich vor 20 Jahren den Profisport aufgegeben habe, hat sich auch die Beziehung verändert. Ich war mehr daheim, da muss man sich wieder neu finden. Gemeinsamkeiten sind wichtig, aber es tut auch gut, wenn mal jeder was für sich unternimmt. Ich durfte in meinem Leben viele Sachen erleben und gewinnen. Aber mein grösster Gewinn sind Mareile und Dominic. Ich würde Mareile jederzeit wieder heiraten!»
«Dass ich Mareile kennengelernt habe, verdanke ich meiner Mutter. Bekannte hatten ein Hotel in Klosters, und sie wollte immer, dass ich dort mal vorbeischaue. Und als ich endlich dort war, servierte mir Mareile einen Kaffee. Sie gefiel mir sofort, und die Wirtin verriet mir, wann Mareile Dienstschluss hatte. Als sie mich ihrer Familie in Deutschland vorstellte, wollte ihr Grosi wissen, ob ich mit meinen Beruf eine Familie ernähren könne. Das hat gut geklappt! Mareile hat mich immer unterstützt und sich daheim um unseren Sohn gekümmert. Als ich vor 20 Jahren den Profisport aufgegeben habe, hat sich auch die Beziehung verändert. Ich war mehr daheim, da muss man sich wieder neu finden. Gemeinsamkeiten sind wichtig, aber es tut auch gut, wenn mal jeder was für sich unternimmt. Ich durfte in meinem Leben viele Sachen erleben und gewinnen. Aber mein grösster Gewinn sind Mareile und Dominic. Ich würde Mareile jederzeit wieder heiraten!»
«Es klingt kitschig, aber bei uns war es Liebe auf den ersten Blick. An einer Messe in Thun war Ruth die Ehrendame, und ich durfte ihr eine Rose anstecken, da hat es sofort gefunkt. Bei unserer Hochzeit habe ich ‹bis der Tod uns scheidet› versprochen. Das kann man nie wissen, aber es ist auch Einstellungssache, ob eine Ehe hält. Man muss gewisse Veränderungen mitmachen. Anfangs hatten wir klar getrennte Bereiche, Ruth hatte den Innen- und ich den Aussendienst, das verschaffte jedem von uns mehr Freiraum. Wenn man älter ist, verbringt man mehr Zeit zusammen daheim. Und wir waren ja beide krank, da rückt man zusammen. Als Ruth im Spital war, habe ich mal was Kleines gekocht, gewaschen und sogar gebügelt – da merkt man als Mann erst, was eine Frau so alles geleistet hat. Bei uns stimmt einfach die Chemie, wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber richtigen Streit gibt es bei uns kaum.»
«Es klingt kitschig, aber bei uns war es Liebe auf den ersten Blick. An einer Messe in Thun war Ruth die Ehrendame, und ich durfte ihr eine Rose anstecken, da hat es sofort gefunkt. Bei unserer Hochzeit habe ich ‹bis der Tod uns scheidet› versprochen. Das kann man nie wissen, aber es ist auch Einstellungssache, ob eine Ehe hält. Man muss gewisse Veränderungen mitmachen. Anfangs hatten wir klar getrennte Bereiche, Ruth hatte den Innen- und ich den Aussendienst, das verschaffte jedem von uns mehr Freiraum. Wenn man älter ist, verbringt man mehr Zeit zusammen daheim. Und wir waren ja beide krank, da rückt man zusammen. Als Ruth im Spital war, habe ich mal was Kleines gekocht, gewaschen und sogar gebügelt – da merkt man als Mann erst, was eine Frau so alles geleistet hat. Bei uns stimmt einfach die Chemie, wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber richtigen Streit gibt es bei uns kaum.»