Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch nicht, wenn sie Debatten auslöst oder mit ihrem Lebensstil aneckt – im Gegenteil. Einst sorgte Anja Zeidler (26) für Schlagzeilen, weil sie als erfolgreiches Fitnessmodel in Los Angeles offen dazu stand, Anabolika missbraucht und unter Essstörungen gelitten zu haben sowie fitnesssüchtig gewesen zu sein. Die Zeiten der falschen Selbstoptimierung hat die Luzernerin, die ihre Erfahrungen mit 301'000 Instagram-Followern teilt, hinter sich gelassen.
Seit drei Jahren verzichtet sie bewusst auf sämtliche tierischen Erzeugnisse. «In einer veganen Schwangerschaft wollen plötzlich alle ihre Meinung kundtun, auch wenn sie sich selbst noch nie intensiv mit Ernährung befasst haben oder jemals schwanger waren», sagt sie und ergänzt: «Wenn es um Ernährung geht, lasse ich mir von Laien nicht dreinreden.» Sie lässt sich von einem Schweizer Arzt beraten, der selbst seit neun Jahren vegan lebt. «Meine Blutwerte zeigen, dass ich als künftig stillende Mutter alle Nährstoffe in exzellenter Menge besitze. Unser Kind ist gesund, das ist das Wichtigste», so Zeidler.
An einem Kindergeburtstag soll es auch nicht veganen Kuchen essen
Für sie sei klar: «So lange ich die Kontrolle habe, werde ich meinem Kind keine Kuhmilch geben.» Diese sei für das Kalb, wie die menschliche Muttermilch es für das Neugeborene sei. «Ich möchte stillen.» Sollte dies jedoch bei ihr nicht klappen, gäbe es «hervorragende pflanzliche Alternativen, die aus besten Schweizer Rohstoffen produziert sind und alle Nährstoffe liefern, die ein Kind braucht».
Im kommenden Januar werden sie und Fussballer Milan Anicic (23) zum ersten Mal Eltern. Nur wenige Monate waren sie zusammen, als Zeidler von der Schwangerschaft erfuhr. «Unser Kind ist aus Liebe entstanden, es wird ein Wunschkind», sagt sie. Ihr Lebenspartner, mit dem sie seit einem Monat zusammenwohnt, isst nach wie vor Fleisch – für Anja Zeidler kein Problem. «Er isst auch immer mal wieder mit mir vegan mit. Ich werde meine Ernährungsweise weder ihm noch unserem Kind aufzwingen. Es soll später selbst entscheiden, wie es sich ernähren möchte oder auf einem Kindergeburtstag auch mal nicht veganen Kuchen essen.»