Eigentlich habe sie in dem Moment im Gedenken an Capablanca innehalten wollen, berichtete Sinka in dem vollbesetzten Partyzelt in einem Budapester Park, in dem sie ihren Rekordversuch abhielt. «Aber da waren so viele Leute, die darauf warteten, dass ich meinen nächsten Zug tue, also habe ich einfach weitergemacht.»
Am Sonntagabend stand Sinka bereits bei mehr als 13'600 Spielen, bevor sie Feierabend machte. Seit den 50er Jahren hatte Sinka tausende von Simultanschach-Spielen absolviert und häufig bei Sommer-Ferienlagern für Kinder gespielt.
Vor fünf Jahren - Sinka hatte etwa 9000 Spiele absolviert - erzählte ihr ein Schachhistoriker von Capablancas Weltrekord. «Ich hörte zum ersten Mal davon und dachte, den muss ich schlagen.» Nun hofft sie auf die Anerkennung ihres Weltrekords durch das Guinness-Buch der Rekorde.
Nachweisen kann Sinka ihre Leistung durch ihre akribische Buchführung: Über die Jahre hat sie jedes ihrer Spiele samt Gegner, Tagesangabe, Ort und Ergebnis notiert und von Zeugen beglaubigen lassen.