Das altehrwürdige Haus am Berner Kornhausplatz wurde seit 2014 in mehreren Etappen für etwas mehr als 43 Millionen Franken erneuert. Termine und Kosten konnten eingehalten werden, wie Stadtpräsident Alexander Tschäppät am Dienstag vor den Medien festhielt.
Ganz fertig sind die Sanierungsarbeiten aber noch nicht. Im kommenden Jahr folgen - abgestimmt auf die vorhandenen Mittel - die Sanierung der Mansarde, eines kleinen Theatersaals im Obergeschoss, der Einbau eines öffentlichen Theater-Cafés und Arbeiten im Backstage-Bereich. Doch davon wird das Publikum nicht so viel mitbekommen.
Seit Ende Oktober ist Konzert Theater Bern wieder Hausherrin am Kornhausplatz. Lediglich vier Wochen Zeit blieb den Crews um Direktor Stephan Märki, um sich mit der neuen Bühnentechnik vertraut zu machen und die Produktionen vorzubereiten.
«Toi, toi, toi, dass wir die Premiere pünktlich und ohne Pannen über die Bühne bringen», wünschte sich Märki am Dienstag. Um am Samstag mit «Figaro» startklar zu sein, musste die Premiere des Tanzstücks «Callas» auf Anfang Dezember verschoben werden.
Das erneuerte Haus werde auf grosse Resonanz stossen, zeigte sich der scheidende Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät überzeugt.
In den ersten Bauphasen ging es unter anderem um haus-, bühnen- und produktionstechnische Anlagen oder die neue Kassenhalle im Erdgeschoss. In der diesjährigen Bauphase waren nun die Publikumsbereiche des Theaters an der Reihe.
Die Umgänge und Toiletten wurden neu gestaltet, geschliffene Natursteinböden verlegt und die Wände in Ölfarbe hochglanz gestrichen. Neu ist auch eine zentrale Garderobe. Dadurch gab es in den Umgängen Platz für Sitzgelegenheiten in den Pausen.
Im Theatersaal wurden die Deckengemälde und Stuckaturen gereinigt und repariert. Zudem konnte mit diversen Massnahmen die Akustik verbessert werden.
Am augenfälligsten dürfte wohl die neue Bestuhlung sein. Der neue Sessel wurde extra für für das Berner Stadttheater entwickelt: schlichte Formen, roter, samtartiger Bezug, dunkles Holz.
Zudem gibt es mehr Beinfreiheit als früher. Das sanierte Theater verfügt deshalb mit seinen 688 Sitzen nicht mehr über ganz so viele Plätze wie bisher.