Wer in Deutschland eine Stelle in der Medienbranche sucht, staunt nicht schlecht: Die Produktionsfirma Bavaria sucht gleich mehrere Leute mit «Schweizerdeutsch-Kenntnissen». Der Grund: Sie arbeiten an einem neuen Format fürs SRF – und die deutschen Mitarbeiter sind dem Schwiizerdütsch wohl nicht mächtig.
Um was für eine Sendung es sich dabei geht, will Pressesprecherin Eva Wismer auf Anfrage von BLICK nicht bekannt geben. Sie erklärt lediglich: «Bei diesem Format handelt es sich um eine Auftragsproduktion für den Sendeplatz am Donnerstagabend um 21 Uhr.» Details werde man zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.
SRF erklärt sich
Warum verlagert das aus Zwangsgebühren finanzierte Schweizer Fernsehen ihre Produktion ins Ausland, anstatt ein Schweizer Unternehmen zu berücksichtigen? Die Pressesprecherin meint: «SRF engagiert in aller Regel Schweizer Produktionsfirmen. Mit ausländischen Produktionsfirmen arbeitet SRF zusammen, wenn diese das entsprechende Know-how mitbringen oder aus lizenzrechtlichen Gründen. Das kann zum Beispiel heissen, dass ein Produzent auch gleichzeitig die Rechte an einem Format besitzt.» Dies sei bei der noch unbekannten Sendung der Fall gewesen. Zudem verfüge Bavaria über genügend Erfahrung, weil man das Format so auch für einen deutschen Sender produziere.
In Deutschland kommt die Suche nach Mitarbeitern, die Schweizerdeutsch sprechen, jedenfalls gut an. «Wir haben für diese beiden Ausschreibungen bereits einige sehr interessante Bewerbungen erhalten und sind aktuell im Auswahlprozess», bestätigt die Produktionsfirma auf Anfrage von BLICK.
Pikant: Es ist nicht der einzige Fall, in dem das SRF die Produktion eines Formats ins Ausland auslagert. Vor kurzem ersetzte man die Autosendung «Tacho» durch die deutsche Variante «Garage 21». Zudem werden auch die Vorabendsendung «Mini Schwiiz, dini Schwiiz» und die Reality-Serie «Jobtausch» von ausländischen Firmen produziert, wie man auf Anfrage von BLICK bestätigt.