Er ist der heimliche Liebling der «SRF bi de Lüt»-Sendungen. Wenn Grill-Ueli, bürgerlich Ulrich Bernold (56), morgen auf dem Adelbodner Dorfplatz feine Fleischgerichte zubereitet, läuft Hunderttausenden TV-Zuschauern wieder das Wasser im Mund zusammen. Nur die Veganer würden den bekannten Metzger am liebsten rösten. «Der Grill-Ueli und seine Stammes-Grill-Brüder sind im Paläozän stecken geblieben. Bei ihm fehlen eigentlich nur noch der Speer und der Lendenschurz», wettert Raphael Neuburger, Präsident der Veganen Gesellschaft Schweiz.
Es sei nicht mehr zeitgemäss, wenn auf einem Gebührensender die Steaks brutzeln, wenn heute jede siebte Person in der Schweiz kein Fleisch mehr konsumiere. «SRF sollte dafür sorgen, dass sie nicht nur noch die aussterbenden Karnivoren – sprich Fleischfresser – ansprechen.» An die Adresse von Grill-Ueli meint er: «Versuchen Sie es doch mal vegan, ganz ohne Tierquälerei.»
Grill-Ueli soll bei Schlachtung dabei sein
Auch für Schriftsteller Thomas Meyer (45), der seit fünf Jahren vegan lebt, gehen Grill-Uelis Methoden auf keine Kuhhaut. «Der Fleischkonsum ist eine Katastrophe für die Natur wie auch für die Tiere, denen unsägliches Leid angetan wird.» Man könne die Problematik den Leuten aber nicht mit Verboten verständlich machen. Darum meint der «Wolkenbruch»-Autor: «Der Grill-Ueli kann von mir aus ruhig grillen – aber ich fordere ihn auf, das mit dem Fleisch eines Tieres zu tun, bei dessen Schlachtung er vorgängig anwesend war. Und SRF soll dies zeigen. Es ist an der Zeit, dass wir zu unseren Taten stehen.»
Gemässigter gibt sich Vegi-Beizer Rolf Hiltl (53). «Das Braten von Fleisch und Würsten hat in der Schweiz eine grosse Tradition», gibt er zu bedenken. «Parallel dazu ist ein starker Wandel im Gang, vor allem bei den jungen Menschen.» Er meint: «Man sollte Grill-Ueli zwar weitermachen lassen, aber er sollte auch Alternativen für Leute auf den Rost legen, die kein Fleisch essen.»
SRF hält an Grill-Ueli fest
Genau das habe Grill-Ueli vor, kündigt SRF an. «Der Grill-Ueli hat in den letzten Jahren auch fleischlose Gerichte zubereitet. Und vegetarische Beilagen runden seine Menüs ohnehin meist ab. Dass er künftig einmal vegan grilliert, schliessen wir nicht aus», sagt SRF. Und weiter: «Wir schätzen Grill-Uelis langjährige Kreationen und Mitarbeit in sehr und hoffen, dass er unseren Zuschauerinnen und Zuschauern noch lange erhalten bleibt. Zudem sind wir überzeugt davon, dass unser Publikum über die Herkunft von Fleisch umfassend informiert ist.»
Und was sagt «SRF bi de Lüt»-Moderator Nik Hartmann (46)? Er habe Verständnis für die Veganer. «Aber ich bin allergisch auf Verbote oder extreme Haltungen. Damit schneiden sie sich ins eigene Fleisch.»
Was sagen Sie zu den Vorwürfen der Veganer?
Ruedi Hadorn, Direktor SFF: Wir können diese schlichtweg nicht nachvollziehen, da wir uns klar der Wahlfreiheit des/der einzelnen und keinesfalls der Bevormundung oder gar Verboten durch eine Minderheit verpflichtet fühlen. Auch ist festzuhalten, dass Grill-Ueli als gelernter Metzger den Schlachtprozess sehr wohl kennt.
Wie gefallen dem Schweizer Fleischfachverband die Auftritte von Grill-Ueli am Fernsehen?
Natürlich gefallen uns die Auftritte unseres Metzger des Jahres 2014, widerspiegelt er doch damit eine in unserer Bevölkerung weit verbreitete Begeisterung für den Genuss am Lebensmittel Fleisch.
Soll man man ihn weiter Fleisch und Würste grillieren lassen?
Weil er mit seiner Medienpräsenz vielen Metzgern und Fleischliebhabern, die hierzulande seit jeher in der grossen Mehrheit sind und unverändert grossen Rückhalt in unserer Gesellschaft geniessen, zutiefst aus dem Herzen spricht.
Warum ist der Fleischkonsum aus Ihrer Sicht legitim?
Weil Fleisch als Teil einer ausgewogenen Ernährung ohne synthetische Zusätze vor allem als Eiweiss-, Vitamin- (v.a. B12 und B1) und Mineralstofflieferant (v.a. Eisen, Zink, Selen) unverändert eine grosse Bedeutung hat und der Mensch ja auch von seiner Natur her ein Allesesser ist. Gerade von Ärzteseite gibt es auch immer wieder Hinweise, dass sich eine vegane Ernährung insbesondere bei Kindern nachteilig auf deren Entwicklung und damit deren Gesundheit auswirken kann.
Was sagen Sie zu den Vorwürfen der Veganer?
Ruedi Hadorn, Direktor SFF: Wir können diese schlichtweg nicht nachvollziehen, da wir uns klar der Wahlfreiheit des/der einzelnen und keinesfalls der Bevormundung oder gar Verboten durch eine Minderheit verpflichtet fühlen. Auch ist festzuhalten, dass Grill-Ueli als gelernter Metzger den Schlachtprozess sehr wohl kennt.
Wie gefallen dem Schweizer Fleischfachverband die Auftritte von Grill-Ueli am Fernsehen?
Natürlich gefallen uns die Auftritte unseres Metzger des Jahres 2014, widerspiegelt er doch damit eine in unserer Bevölkerung weit verbreitete Begeisterung für den Genuss am Lebensmittel Fleisch.
Soll man man ihn weiter Fleisch und Würste grillieren lassen?
Weil er mit seiner Medienpräsenz vielen Metzgern und Fleischliebhabern, die hierzulande seit jeher in der grossen Mehrheit sind und unverändert grossen Rückhalt in unserer Gesellschaft geniessen, zutiefst aus dem Herzen spricht.
Warum ist der Fleischkonsum aus Ihrer Sicht legitim?
Weil Fleisch als Teil einer ausgewogenen Ernährung ohne synthetische Zusätze vor allem als Eiweiss-, Vitamin- (v.a. B12 und B1) und Mineralstofflieferant (v.a. Eisen, Zink, Selen) unverändert eine grosse Bedeutung hat und der Mensch ja auch von seiner Natur her ein Allesesser ist. Gerade von Ärzteseite gibt es auch immer wieder Hinweise, dass sich eine vegane Ernährung insbesondere bei Kindern nachteilig auf deren Entwicklung und damit deren Gesundheit auswirken kann.