Es ist eine Plattform wie Instagram – nur mit Mindestalter 18, viel nackter Haut und Content ausschliesslich für Fans: «Onlyfans». Auf der Erotik-Plattform kann man sich mit einem einfachen Foto ein goldenes Näschen verdienen. Damit hat auch die eine oder andere «Bachelor»-Kandidatin Erfahrungen gemacht. Im Interview mit Blick erzählen sie, wie viel Geld sie verdient haben und was sie ihren Fans auf der Plattform liefern.
Rosenkavalier Fabrizio (33) hat kein Problem damit, dass gewisse Kandidatinnen auf «Onlyfans» vertreten sind: «Ich persönlich finde, der Intimbereich gehört der Partnerin oder dem Partner. Ansonsten bin ich da offen.» Die Bilder seien ja auch ästhetisch.
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«Fussgöttin» Tanja musste ein schlüpfriges Video drehen
Bei «Bachelor»-Kandidatin Tanja (33) hat alles mit harmlosen Komplimenten über ihre Füsse begonnen. «Man sagte mir, ich solle einen Onlyfans-Account erstellen, denn es gebe viele Männer da draussen, die für Fussbilder Geld bezahlen würden», erzählt die Frau mit Schuhgrösse 35. Was zuerst mit einem Lacher und einer Portion Neugier gestartet habe, wurde zu einer Geldquelle. Pro Fussbild habe die Baslerin rund 150 Franken einsacken können. «Ich hatte sogar einen Spitznamen und der war: Fussgöttin!»
«Meine Fans sagten zu mir: ‹Uns interessiert dein Körper nicht. Wir wollen nur deine Füsse›.» Doch eines Tages reichte ein Fussbild allein für einen Fan nicht mehr aus: «Er wollte ein Video, wie ich mir meine Füsse eincreme. Dafür hat er mir sogar das Doppelte bezahlt», das sei das Highlight für die Baslerin gewesen.
Sechs Monate war Tanja auf Onlyfans – inzwischen fehle ihr die Zeit dafür. «Nur ein paar Freunde wussten davon, weil es ursprünglich nur zum Ausprobieren erstellt hatte.» Mit ihrem damaligen Freund habe sie über ihren Account auf der Erotik-Plattform gesprochen – und auch er habe es lustig gefunden. «Zugegebenermassen habe ich mich zu Beginn darüber lustig gemacht, aber es stellte sich heraus, dass ich mit Fussbildern wirklich Geld verdienen kann.»
Kandidatin Nuria hat rund 8000 Franken verdient
Die Schaffhauserin Nuria (23) ist seit einem Jahr auf der Plattform «4based» anzutreffen. Das Prinzip ist dasselbe wie bei Onlyfans: «Ich lade nur meine Brüste und meinen Hintern hoch», erzählt Nuria. «Ich habe bis jetzt 7000 bis 8000 Franken verdient. Und das, obwohl ich nicht regelmässig Content hochlade.» Ihre Follower sind ihr wichtig: «Ich bin im engen Kontakt mit meinen Followern. Ich schreibe ihnen zurück und beantworte ihre Fragen.»
Ihre erotischen Beiträge sind Nuria alles andere als unangenehm, denn selbst ihre Mutter wisse von ihrem verruchten Nebenverdienst. «Viele aus dem Umfeld schauen sich meinen Content an. Es ist komisch, wenn sie wissen, wie meine nackten Brüste aussehen. Aber man gewöhnt sich daran», versichert Nuria. Das erlebe sie insbesondere von Personen aus ihrer Vergangenheit oder «auch Leuten, denen ich einen Korb gegeben habe».
Julias Follower sind für sie das A und O
Aller Anfang ist schwer – aber nicht für Julia (21). In Onlyfans hat sie eine Plattform gefunden, die Spass macht und sie motiviert. «Ich habe mich schon immer gern fotografieren lassen und hatte schon damals regelmässige
Shootings mit aufreizenden Outfits», erzählt die gebürtige Österreicherin.«Ich bewege mich auf dieser Plattform in alle Richtungen und gehe auch auf die speziellen Wünsche meiner Fans ein.»
Der enge Kontakt zu ihren Abonnenten sei für die das A und O – schliesslich sind sie es, die ihr Geld geben. «Ich habe zwar viel zu bieten, aber ich kenne meine Grenzen.» In der Regel werde das von ihren Fans auch respektiert – bis einer zu weit ging: «Ein Follower hat sich Hals über Kopf in mich verliebt. Es ging so weit, dass er schon seine ganze Zukunft mit mir ausmalte.» Zum Glück hatte Julia mit Stalking noch keine Probleme.
Dass ihre Familie von ihrem Onlyfans-Account weiss, hat Julia Blick bereits in einem Interview verraten. «Die, die mir nahestehen, unterstützen mich, und die, die das nicht tun, sind auch nicht in meinem engsten Kreis, ganz einfach.» Ob sich ihre Bekannten ihre anzüglichen Bilder ansehen, wisse sie nicht – das sei ihr aber auch egal: «Sollte sich von ihnen jemand dafür interessieren, würde ich ihnen sogar den einen oder anderen Einblick auf meinen Account gewähren.»