«Love Island» ist der Quotenhit von RTL 2: Deshalb setzt der deutsche Sender in diesem Jahr auf eine zusätzliche Staffel, in der die liebeshungrigen Singles bereits im März «die grosse Liebe» im TV suchen. Die Verträge, welche die Kandidaten dafür unterschreiben müssen, sind knallhart, wie die deutsche «Bild»-Zeitung nun öffentlich macht. Denn: Selbst die kleinsten Details sind darin ganz genau festgehalten.
So ist etwa geregelt, dass es nur zwei Mal pro Tag Essen gibt – und die Kandidaten sollen draussen oder in der Kochnische essen. Denn die Produktionsfirma fürchtet sich vor Ratten, die von Essensresten angelockt werden könnten. Auch muss alles nach den Mahlzeiten immer sofort weggeräumt werden, damit die Villa zu keinem Moment unaufgeräumt wirkt. Denn: Ordnung steht für RTL 2 an oberster Stelle. So ist gar geregelt, dass die Kandidaten nach dem Umziehen ihre Kleider subito wieder verstauen müssen.
Jeder Schritt der Kandidaten wird für die TV-Sendung festgehalten. Umso wichtiger ist es, dass sie stets ihr Mikrofon dabei haben. Für jedes Mal, bei dem die Kandidaten dieses vergessen, gibt es 5 Euro Abzug von der Gage. Im Vertrag steht dazu: «Die Producer der Regie werden (…) darüber Protokoll führen.»
Klare Regeln
Härter greift RTL 2 bei Mobbing oder aggressivem Verhalten gegenüber anderen Kandidaten oder Produktionsmitarbeitern durch: Dafür muss mit einer Verwarnung oder gar dem direkten Ausschluss gerechnet werden. Auch rassistische oder homophobe Aussagen sowie der Konsum von Drogen können zum Aus führen.
Für die TV-Singles gibt es gar eine «Anti-Pumper-Regel»: Sollten die Kandidaten oder Kandidatinnen zu viel Zeit in der Mucki-Ecke verbringen, droht RTL 2 damit, die Geräte zu beschlagnahmen.
Tiefe Gage
Selbstverständlich ist aber auch die Gage im Vertrag ganz genau geregelt: 1100 Franken erhalten sie für die Teilnahme. Hinzu kommt für jede Woche ein Zuschlag von rund 300 Franken. RTL 2 gibt sich also knausrig: Maximal liegen für die Kandidaten nur 2000 Franken drin.
Hinzu kommt, dass RTL 2 auch nach der TV-Ausstrahlung ordentlich Geld mit den «Love Island»-Star machen will. Ein ganzes Jahr lang will der TV-Sender 30 Prozent aller Einnahmen, welche die Kandidaten durch die Vermarktung ihres Namens, Social Media und weiteren TV-Shows generieren. (bnr)