Unrealistisch, seicht mit Schmuddelszene

Zuschauer kritisieren neue «Traumschiff»-Folge

Michel ImhofTeamlead People

Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird traditionell «Das Traumschiff» ausgestrahlt. Auch in diesem Jahr war dies nicht anders: Kapitän Max Pager (Florian Silbereisen, 41) stach in Folge 95 auf dem Weg nach Coco Islands (Malediven) mit der MS Amadea in See. Die Episode wurde auf sozialen Medien kommentiert. Und sorgte bei den Usern für einiges an Kritik oder Gelächter. «Okay Leute, wer schlechte Weihnachtsfilme mag: Die diesjährige Traumschiff-Folge ist derart schlimm, man fremdschämt sich ab Minute Eins! Es ist grossartig», schreibt ein User auf Instagram. Einige Punkte der Sendung gaben zu Reden. Blick listet sie auf.

«Aktuelle Traumschiff-Folge total versext!», schreibt Twitter-Userin Franziska Zimmerer auf Instagram. Grund: Das Paar Sonja Himmelberg (Tina Ruland, 56) und Daniel Himmelberg (Marek Erhardt, 53) erlebt eine Flaute im Bett. Um dem Sexleben wieder etwas Schwung zu geben, schmückt der Ehemann das Zimmer mit Rosenblättern und zeigt sich nur mit einer Decke bedeckt in der Koje. «Haben wir dieses Jahr nicht schon genug durchgemacht?», fragt sich danach nicht nur ein Twitterer. Ein anderer: «Da sag noch jemand, das Traumschiff könne keine erotsichen Szenen!»

Die Kinder der Patchwork-Familie brechen mit einem Katamaran alleine aufs offene Meer. Die beiden springen ins Wasser, um Plastik rauszufischen, und verlieren dabei den Anschluss zum Katamaran. Dramatisch wird die Szene der Rückkehr – die beiden wollen wieder an Land schwimmen. Aufmerksamen TV-Zuschauern fiel dabei auf, dass sowohl ein Schiff, als auch ein Boot im Hintergrund zu sehen ist.

Der Grund der Kinder, wieso sie vom Katamaran ins Meer springen, sind Plastikflaschen. «Ich wollte bloss das Klima retten», rechtfertigte sich Annika (Emilia Djalili, 18). «Madame, du fährst mit einem Kreuzfahrtschiff auf die Malediven», meint eine Social-Media-Userin dazu. Ein anderer: «Mit acht herumschwimmenden Plastikflaschen die Verschmutzung der Weltmeere thematisieren und dann auf dem Kreuzfahrtschiff wieder nach Deutschland brettern. Und das war noch das Logischste im heutigen Traumschiff. Fazit: Herrlich».

Während Kapitän Max Parger mit den befreundeten Köchen Oliver Brand (Wayne Capendale, 45) und Philip Brand (Luke Mockridge, 33) auf einem Boot weilt, ruft ein Mann an der Küste um Hilfe. Der Kapitän schwimmt hin, weil man dort mit dem Boot nicht anlegen könne. Trotzdem ist er am Ende trocken. Der Notfall dreht sich am Ende um eine Frau, die am Strand in den Wehen liegt. Und obwohl Parger die Schiffs-Ärztin Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandes, 41) kontaktiert, hilft er am Schluss, das Kind auf die Welt zu bringen. Die Doktorin trifft zu spät ein. «Wie kriegen die Einheimischen eigentlich ihre Kinder, wenn gerade keine Deutschen vorbeikommen?», fragt ein Zuschauer. Und wettert: «Wer auch immer diese absolut vorhersehbare ‚Kind wird an Weihnachten geboren‘-Story da geschrieben hat, sollte nie wieder fürs Fernsehen arbeiten dürfen.»

Weniger witzig, dafür umso kontroverser waren die Auftritte von Komiker Luke Mockridge und Geiger David Garrett (42). Mockridge spielte einen Chefkoch, Garrett war als Bingo-Leiter, der zufälligerweise noch Geige spielt, zu sehen. In der Vergangenheit waren beide bereits mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert. Mockridge legte dafür zeitweise seine Karriere auf Eis, David Garrett einigte sich aussergerichtlich mit seiner Ex-Verlobten. Die ehemalige Pornodarstellerin Ashley Youdan (34) behauptete, von ihm geschlagen und zu bizarren Sex-Praktiken gezwungen worden zu sein und verlangte zwölf Millionen Dollar Schadenersatz. Dass die Männer nun in der neusten «Traumschiff»-Folge gemeinsam zu sehen waren, empfanden viele Zuschauer als schwierig.

Auch wenn über «Das Traumschiff» viel diskutiert wurde und viele mit der Folge hart ins Gericht gehen, war sie trotzdem ein Erfolg für den Sender ZDF. Gemäss dem Branchenportal «DWDL» hat die Ausstrahlung alleine in Deutschland mit 5,71 Millionen Zuschauern zu einem Marktanteil von 19,7 Prozent geführt.

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