Im «Kassensturz» unterzieht er Staubsauger, Käsefondues und Ferienanbieter knallharten Tests. Abseits des Fernsehens zeigt Ueli Schmezer (56) seine weiche Seite, wenn er in seinen «Chinderland»-Liedern über die «Muus im Huus» und das «Schiffli uf em Thunersee» singt.
Soeben veröffentlichte der Berner sein viertes Familienmusik-Album. «Die Passion dafür kam durch meine Kinder. Musik hatte ich schon vorher gemacht, durch meine drei Söhne kam ich zur Familienmusik.»
Verglichen mit seiner Arbeit in der an Mani Matter (†36) angelehnten MatterLive-Band seien die Familienkonzerte einiges anspruchsvoller, aber auch dankbarer. «Kinder hören dir nie aus Anstand zu. Dafür bekomme ich auch mehr als Applaus zurück. Das Lachen und die leuchtenden Kinderaugen!», schwärmt Schmezer. «Manche Kinder hören so gebannt zu, dass sie in eine andere Welt abtauchen. Ein spezieller Moment!»
Bei Kinderliedern darf nichts falsch sein
Wie die Schmezer-Familienmusik im «Kassensturz» abschneiden würde? «Ich bin Fan von Testsiegern. Darum wohl eine gute Note», meint er schmunzelnd. Allgemein stelle er der Schweizer Familienmusik-Szene ein gutes Zeugnis aus: «Die sprachliche Sorgfalt ist in der Familienmusik sehr wichtig. Kinder singen die Lieder bis zum Umfallen. Da darf nichts falsch sein!» Der Meister der Texte sei für ihn bis heute der Berner Troubadour Mani Matter.
Allein auf die Musik setzen möchte der Moderator allerdings nicht. «Ich schätze die Abwechslung der zwei Welten. Ich mag den Journalismus, aber auch die Musik.»
Noch lange nicht «Kassensturz»-müde
22 Jahre lang moderiert Schmezer schon den «Kassensturz», von Abtrittsgedanken aber keine Spur: «Klar, wenn jemand mit einer Traum-Talkshow kommt, würde das kein Moderator ablehnen», sagt er. «Aber mich fordert der ‹Kassensturz›-Job auch heute noch.» Besonders der Live-Faktor gibt Schmezer einen Kick: «Das macht alles intensiver.»
Als Konsumenten-Kämpfer ist er genauso in seinem Element wie auf der Konzertbühne. Nur nach getaner Arbeit gibts rückblickend einen essenziellen Unterschied: «Nach einem Konzert für Kinder hatte ich noch nie schlechte Laune.»