Üble Beschimpfungen gegen lesbisches Paar
Homophobie-Eklat bei «Frauentausch»

RTL2 sorgte mit einer Wiederholung einer Folge von «Frauentausch» für einen Skandal. Eine Teilnehmerin beleidigte ein lesbisches Paar heftig. Auf Social Media erntet der Sender nun scharfe Kritik und zieht Konsequenzen.
Publiziert: 20.05.2021 um 14:32 Uhr
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Sevgi (l.) sorgte bei «Frauentausch» für einen Homophobie-Eklat. Sie beschimpfte Inga (r.) übel.
Foto: RTL2

Seit 18 Jahren sorgt «Frauentausch» bereits für seichte Unterhaltung im Programm von RTL2. Heftige Streitereien gehören inzwischen zur Sendung dazu, wenn die Teilnehmerinnen den Haushalt einer anderen Frau schmeissen. In der Nacht auf Dienstag eskalierte die Situation allerdings. Der Sender strahlte eine alte Folge aus, die nur so vor Homophobie strotzte.

In der Frauentausch-Episode 356 aus Staffel 16 dreht sich alles um die zweifache Mutter Inga (35) und die 21-jährige Sevgi, die ihren Realabschluss nachholt. Inga hat sich von ihrem Mann scheiden lassen und schwebt nun mit ihrer Freundin Tina (29) auf Wolke sieben. Ihr Liebesglück gönnt Sevgi ihr gar nicht. Immer wieder beschimpfte sie Inga mit derben und homophoben Kraftausdrücken unter anderem als «Kack-Lesbe» und «abstossendes Stück Scheisse». Die Wiederholungsfolge wurde ausgerechnet in der Nacht nach dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am Montag gezeigt.

«Wie abwertend und homophob manche Menschen sein können»

Im Netz gibt es darum eine Welle der Empörung. «Wie abwertend und homophob manche Menschen sein können. Ja RTL2, am Tag gegen Homophobie so was zu zeigen, ist schlimm», nervt sich ein User.

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«Ich schaue gerade Frauentausch auf RTL2. In der Folge gibt es eine Familie mit zwei Müttern und die Tauschmutter lässt homophobe Sprüche los. Zum Beispiel, dass sie Angst hat, in einer lesbischen Wohnung zu sein, dass ihr die Kinder voll leidtun mit zwei Müttern und dass sie gleichgeschlechtliche Paare ekelhaft findet. Da stellt sich mir die Frage, ob es wirklich sein muss, dass das ausgestrahlt wird. Ich bin gerade maximal wütend, dass so ein Bullshit läuft», schreibt eine weitere Zuschauerin.

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Die Folge wurde in den letzten Jahren wiederholt kritisiert. Produziert wurde sie im Jahr 2012. Nach jeder Ausstrahlung hagelte es Kritik von den Zuschauern.

RTL2 löscht die Sendung aus dem Programm

Inzwischen hat der TV-Sender reagiert und angekündigt, die Episode nicht weiter auszustrahlen und auch vom Streamingdienst TV Now zu löschen. Ein Sprecher erklärte der «Bild»: «Dass den Äusserungen in der besagten Folge ohne Einordnung eine Fläche gegeben wurde, ist ein bedauerlicher Fehler und darf nicht passieren. Dafür bitten wir um Entschuldigung. Wir haben die Folge für jegliche Verwendung gesperrt. Sie wird weder in Gänze noch in Ausschnitten weiter gezeigt und wurde bereits gestern auf TV Now offline genommen.»

Doch damit nicht genug. RTL2 geht noch einen Schritt weiter: «Im nächsten Schritt werden wir unser Archivmaterial sukzessive durchprüfen. Dafür werden bis auf Weiteres keine Inhalte von ‹Frauentausch› mehr auf TV Now verfügbar sein. Die Inhalte auf weiteren Plattformen prüfen wir ebenfalls genau.»

Rapperin verurteilt Ausstrahlung

Dazu beigetragen hat vor allem auch Visa Vie (33). Die Rapperin verurteilte die Ausstrahlung der «Frauentausch»-Folge auf Instagram scharf. «Gestern haben weltweit Menschen aus der LGBTQ-Community gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung gekämpft, und bei uns läuft eine Sendung im Fernsehen, die all die abwertenden Stereotype kommentarlos reproduziert und damit Aversionen und Aggressionen gegenüber Homosexualität normalisiert und legitimiert, als hätten wir 1950», kritisierte sie in einer Story.

RTL2 meldete sich daraufhin bei ihr und gestand sich seine Fehler ein. Auch ihr teilte der Sender seine Massnahmen und betonte: «Wir meinen das ernst.» (bsn)

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