Kurz nach dem Nein zu No Billag von Anfang März kündigte SRG-Generalsekretär Gilles Marchand (55) an, rigorose Sparmassnahmen umsetzen zu wollen – 100 Millionen Franken sollen diese betragen. Doch nun wurde bekannt, dass die SRG bei einem Posten künftig mehr ausgeben wird: beim Lohn. Dieser wird bei allen Angestellten um 0,3 Prozent erhöht, wie das Schweizer Syndikat Medienschaffender – die Gewerkschaft der SRG-Mitarbeiter – heute bekannt gibt.
Lohnerhöhung gilt rückwirkend
Das SSM habe in den Lohnverhandlungen 2018 einen Erfolg erzielt, heisst es in der Mitteilung. Die Gewerkschaft habe die Lohnforderung «Mehr Geld für alle» bis vor die «Schiedsstelle Lohnverhandlungen» durchgesetzt. Diese entschied nun: Den Mitarbeitenden, die dem Gesamtarbeitsvertrag 2013 der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (GAV-SRG) unterstellt sind, wird rückwirkend auf den 1. Januar 2018 eine generelle Lohnerhöhung von 0,3 Prozent gewährt.
Das SSM wollte 0,5 Prozent
Dies entspreche zwar nicht ganz der Forderung des SSM von 0,5 Prozent, heisst es weiter. Aus lohnpolitischer Sicht sei die Erhöhung dennoch bemerkenswert: Die SRG-Angestellten hätten bereits seit 2011 keine generelle Lohnerhöhung mehr erhalten. Das SSM begründete seine Forderung in den gescheiterten Lohnverhandlungen mit der SRG und vor der Schiedsstelle mit der Jahresteuerung per Oktober 2017 und den stetig steigenden Krankenkassenprämien.
Die SRG wollte demnach 0,9 Prozent der Lohnsumme lediglich für individuelle Lohnerhöhungen bei Entwicklerinnen und Entwicklern einsetzen. «Das SSM erwartet nun, dass die SRG trotzdem entsprechende Mittel für individuelle Lohnerhöhungen bei den Entwicklerinnen und Entwicklern einsetzt», heisst es weiter. (wyt)