Tops und Flops der SRF-Sendungen vor No Billag
Schawi, «1 gegen 100» und «Puls» sind die Verlierer

Die neuen Zuschauerzahlen des Schweizer Fernsehens offenbaren einige überraschende Gewinner: Diese Sendungen verschaffen sich vor der No-Billag-Abstimmung eine gute Position. Doch es gibt auch prominente Verlierer.
Publiziert: 25.01.2018 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2020 um 14:56 Uhr
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Der Abwärtstrend bei Roger Schawinski setzt sich fort.
Foto: SRF
Tom Wyss

Die Situation für Talker Roger Schawinski (72) wird langsam ungemütlich: Gerade mal 82'000 Leute wollten seine Sendung 2017 im Schnitt noch schauen – ein Minus von 13'000. Der Abwärtstrend der letzten Jahre setzt sich beim TV-Urgestein fort: Der Marktanteil sank in den letzten drei Jahren von 14,9 auf 12,3 Prozent. Schawis Publikum schrumpfte in dieser Zeit um 30'000 Zuschauer. «Wenn die Sendungen davor auch schon schlecht laufen, hat man keine Chance», kommentiert Schawinski seine Zahlen gegenüber BLICK. «Oder anders gesagt: Den Letzten beissen die Hunde!»

Tatsächlich sieht es für den Montagabend insgesamt schlecht aus: Das Gesundheitsmagazin «Puls» büsst mit minus 34'000 Zuschauern (-2 Prozent Marktanteil) ebenfalls deutlich an Boden ein, scheint mit einem Verlust von 100'000 in den letzten drei Jahren immer weniger am Puls der Zuschauer zu sein. Auch das Wirtschaftsmagazin «Eco» verliert (-15'000 Zuschauer, -0,3 Prozent Marktanteil). Über die letzten drei Jahre gesehen, verlor «Eco» sogar 2,4 Prozent. Auch der «Eco Talk» verlor: -2 Prozent in der gleichen Zeitspanne.

Quizshows büssen ein

Und auch den montäglichen Quizshows gings an den Kragen: Susanne Kunz (39) dürfte die Entwicklung ihrer Show «1 gegen 100» mit Ratlosigkeit verfolgen. Holte das Quiz 2016 noch 483'000 Zuschauer vor den Bildschirm, so waren es 2017 im Schnitt 27'000 weniger. 2014 zappten sogar noch 525'000 Menschen rein, der Marktanteil brach seither um fast 4 Prozentpunkte ein. Kunz' Pendant «Wir gegen vier» von Sven Epiney (46) verlor im Vergleich zu 2016 dramatisch, der Marktanteil stürzte um 3,6 Prozent ab.

SRF-Heimatformate nicht mehr so «bi de Lüt»

Erstaunlich ist auch, dass verschiedene «SRF bi de Lüt»-Formate nicht mehr so bei den Leuten sind. Die «Landfrauenküche» musste ein Minus von 13'000 Zuschauern verkraften (–2,4 Prozent Marktanteil). Vor drei Jahren wollten noch 63'000 Menschen mehr den Bäuerinnen beim Kochen zuschauen. Nicht mehr so gemütlich sieht es für die Reihe «Hüttengeschichten» aus, die 25'000 Zuschauer verlor (–3,9 Prozent Marktanteil).

Stabil geblieben sind die meisten Informations-Sendungen wie «Tagesschau», «Schweiz aktuell», «Rundschau», «Arena», «Kassensturz». Publikum verliert dagegen «10vor10» (–19'000 im Vergleich zu 2017). Insgesamt verlor das spätabendliche Nachrichtenmagazin in den letzten drei Jahren 53'000 Zuschauer und beim Marktanteil -1,2 Prozent.

Bei den Gewinnern gibt es Überraschungen

Immerhin: Es gibt kurz vor der wegweisenden No-Billag-Abstimmung auch (überraschende) Gewinner. So konnte beispielsweise das von vielen als unnötig eingestufte Cüplimagazin «Glanz & Gloria» sogar leicht zulegen. Dasselbe gilt für den zuletzt von vielen Moderatorenwechseln und starker Kritik geprägten «Club».

Eine gute Position haben auch die unangefochten beliebten Formate wie die Unterhaltungsshow «Happy Day» mit Röbi Koller (60), der «Samschtig-Jass» mit Reto Scherrer (42), die Vorabendshow «Mini Beiz, dini Beiz» und der Krimi «Der Bestatter» mit Mike Müller (54), die leicht zulegten. Dasselbe gilt – als einziges Quiz – auch für Roman Kilchspergers (47) «Top Secret».

Alle Abstimmungen auf einen Blick

Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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