Wenn als Erstes ein Sprengmeister mit verzwacktem Liebesleben in die Luft fliegt und es um Bombenentschärfen und um bombige Geschäfte geht – dann erwartet man auch eine relativ explosive Spannung. Man erwartet Verfolgungsjagden, ein paar Stunts vielleicht und rasante Schnitte.
Nun, man hat falsch erwartet. Denn später in der heutigen Folge geht es um Bausparverträge, um Beamte, die nicht so genau hinschauen, und um eine Neubausiedlung. Nicht gerade der Stoff, aus dem die kühnsten Krimiträume gewebt werden. Angereichert wird das Ganze durch eine nur angetönte Kriegstraumata-Geschichte sowie durch einen Erpressungsversuch. So viel zum ziemlich komplizierten und doch nicht wahnsinnig spannenden Plot.
Immerhin: Man schaut Ballauf und Schenk, wie immer, gern zu. Wenn es da bloss nicht noch ein Problemchen gäbe: Sprechen sich die verschiedenen «Tatort»-Entwickler eigentlich nie ab, mit wem und wie sie ihre Rollen besetzen? Den eigentlich brillanten Sascha Gersak etwa hat man als schmierigen/doch irgendwie sympathischen/latent gefährlichen Underdog schon gefühlte hundert Mal gesehen. Dabei kann der Mann alles. Und die kriegstraumatisierte, labile Gattin des zerfetzten Bombenlegers (Alessija Lause) ist einem von der vor etwa einem Monat ausgestrahlten Folge «Zehn rote Rosen» noch bestens als traumatisierte, labile Transfrau in Erinnerung. Das nervt.
Und so bleibt leider zu sagen: Trotz des kompliziert ausgedachten Drehbuchs, trotz eigentlich guter Besetzung bleibt «Bombengeschäft» eher ein Rohrkrepierer.
Tatort «Bombengeschäft»,
20.05 Uhr, SRF 1
Sterne: Zweieinhalb von fünf.