Krimikolumne Tatort «Bombengeschäft»
Mehr Rohrkrepierer statt bombig

Ballauf und Schenk verirren sich zwischen alten Bomben und Bausparplänen. Na ja.
Publiziert: 31.03.2019 um 17:02 Uhr
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Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär, rechts) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, links) glauben zunächst an einen Unfall…
Foto: WDR/Martin Valentin Menke
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Wenn als Erstes ein Sprengmeister mit verzwacktem Liebesleben in die Luft fliegt und es um Bombenentschärfen und um bombige Geschäfte geht – dann erwartet man auch eine relativ explosive Spannung. Man erwartet Ver­folgungsjagden, ein paar Stunts ­vielleicht und rasante Schnitte.

Nun, man hat falsch erwartet. Denn später in der heutigen Folge geht es um Bausparverträge, 
um Beamte, die nicht so genau ­hinschauen, und um eine Neubausiedlung. Nicht gerade der Stoff, aus dem die kühnsten Krimiträume ­gewebt werden. Angereichert wird das Ganze durch eine nur angetönte Kriegstraumata-Geschichte sowie durch einen Erpressungsversuch. So viel zum ziemlich komplizierten und doch nicht wahnsinnig spannenden Plot.

Immerhin: Man schaut Ballauf und Schenk, wie immer, gern zu. Wenn es da bloss nicht noch ein Problemchen gäbe: Sprechen sich die verschiedenen «Tatort»-Entwickler eigentlich nie ab, mit wem und wie sie ihre Rollen besetzen? Den eigentlich brillanten Sascha Gersak etwa hat man als schmie­rigen/doch irgendwie sympathischen/latent gefährlichen Underdog schon gefühlte hundert Mal gesehen. Dabei kann der Mann ­alles. Und die kriegstraumatisierte, labile Gattin des zerfetzten Bombenlegers (Alessija Lause) 
ist einem von der vor etwa einem Monat ausgestrahlten Folge 
«Zehn rote Rosen» noch bestens als ­traumatisierte, labile Transfrau in Erinnerung. Das nervt.

Und so bleibt leider zu sagen: Trotz des kompliziert ausgedachten Drehbuchs, trotz eigentlich ­guter Besetzung bleibt «Bombengeschäft» eher ein Rohrkrepierer. 

Tatort «Bombengeschäft», 
20.05 Uhr, SRF 1
Sterne: Zweieinhalb von fünf.

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