Krimikolumne
Föhnwellen der Nacht

Unsere Autorin Silvia Tschui findet die Tatort-Sommerpause gar nicht so schlimm.
Publiziert: 17.06.2018 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2023 um 14:23 Uhr
Pierce Brosnan löste in den 80ern als Remington Steele in der gleichnamigen Serie Krimifälle.
Foto: NBCU Photo Bank via Getty Images

Mit der grossartigen Spaghetti-Western-Version haben Leitmayr und Batic ja bereits vor zwei Wochen die Sommerpause des «Tatorts» eingeläutet. Ein mittelprächtiger «Polizeiruf 110» hat uns am Sonntag darauf den Sonntagskrimi-Abschied wiederum einigermassen leicht gemacht. Trotzdem: So einige Fussballmuffel (wie ich) werden das sonntägliche Ritual vermissen, insbesondere, weil sich der «Tatort» seit einigen Jahren als Gradmesser dafür erweist, welche Themen den deutschsprachigen Raum beschäftigen: Pornografie-Auswüchse der Internetgesellschaft, der ansteigende Rechtsnationalismus, Flüchtlingsproblematik, Terrorismus …

Eigentlich ists ja auch mal ganz in Ordnung, zumindest was den Krimi betrifft, eine Pause von den realen Übeln der Welt zu haben – denn oft würde ich angesichts solcher Themen gern in eine Zeit zurückflüchten, in der die Welt noch kindlich in Ordnung schien, Ende der 80er-Jahre etwa oder Anfang der 90er. Wem das auch so ergeht, der wird sich jeweils sonntagabends um 20 Uhr auf Puls 8 an «Remington Steele» erfreuen, der spannend-lustig-harmlosen Krimiserie mit Bond-Darsteller Pierce Brosnan in seinen allerbesten Jahren, gefolgt von «Miami Vice» mit Don Johnsons Föhnwelle bis spät nach Mitternacht.

Sie sehen, die Themen und Tipps gehen trotz «Tatort»-Pause nicht aus. Ich werde an dieser Stelle versuchen, Sie trotzdem einigermassen zu unterhalten, und zwar mit allem rund ums Thema Krimi – das bedeutet zum einen mit Fernseh- oder Serientipps, zum anderen aber auch mit Tipps zu Krimis in Buchform. Auf einen spannenden Krimisommer!

Remington Steele 20 Uhr, Puls 8

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