Eines der beliebtesten SRF-Gesichter wird bald nicht mehr am Bildschirm zu sehen sein: «Tageschau»-Moderatorin Katja Stauber (56) hört nach 27 Jahren auf und wechselt hinter die Kulissen. Sie wird per März 2020 die Rolle der Produzentin der SRF-Nachrichtensendung übernehmen.
BLICK: Frau Stauber, was gab den Ausschlag zum Entscheid, hinter die Kamera zu wechseln?
Katja Stauber: Der Wunsch, etwas Neues zu machen, eine Führungsaufgabe zu übernehmen, hat schon länger in mir gegärt. Als die Produzentenstelle frei wurde, wusste ich, der Moment für einen Wechsel ist perfekt. Meine beiden Söhne sind nun erwachsen und ich bin bereit für diese neue Herausforderung im «Tagesschau»-Team, das ich ja bereits gut kenne.
Wie werden Sie als Produzentin für das SRF tätig sein?
Ich bin ab März nächsten Jahres Produzentin der Hauptausgabe der «Tagesschau». Das heisst, ich bestimme den Inhalt und den Ablauf der Sendung. Ich bin also gleichzeitig Architektin der Sendung und Dirigentin des Tagesschau-Teams, das aus Korrespondenten, Reportern, Moderatoren und vielen anderen besteht.
Wie hat ihr Mann Florian Inhauser, der ebenfalls ein «Tagesschau»-Aushängeschild ist, auf Ihren Entscheid reagiert?
Wir haben im Vorfeld viel darüber gesprochen. Er hat mich immer unterstützt und versteht, dass ich nach 27 Jahren Moderation den Wunsch habe, eine neue Aufgabe anzupacken.
Jetzt werden sie ja quasi seine Chefin...
Chefin bleibt Regula Messerli als Redaktionsleiterin. Bei den Sendungen, die ich produzieren werde, bin ich aber die Tagesverantwortliche, das stimmt. Florian hat damit und mit starken Frauen in Führungspositionen generell überhaupt kein Problem. Die «Tagesschau» ist auch nicht eine One-Woman-Show, sondern echte Teamarbeit. Ich werde meine Entscheidungen also nicht alleine treffen und mich auch nicht in Florians Moderationen einmischen.
Was meinen ihre «Tagesschau»-Kollegen dazu, dass sie nun ihre Produzentin werden?
Die haben schon angekündigt, dass sie mich im Moderationsteam vermissen werden, aber sich darauf freuen, mit mir Sendungen zu realisieren. Überhaupt haben mich die vielen positiven Reaktionen meiner Kolleginnen und Kollegen aber auch von ausserhalb überwältig und auch sehr gerührt.
Daniela Lager sagte bei ihrem Abschied als «10 vor 10»-Moderatorin, sie habe vor der Kamera die journalistische Herausforderung vermisst, sich im Studio einsam gefühlt und «wie ein Maschineli funktioniert» - ging es Ihnen auch so?
Nein, Studio-Blues hatte und habe ich keinen. Ich fühle mich immer noch sehr wohl vor der Kamera. Bei mir gab tatsächlich der Wunsch nach Veränderung den Ausschlag für den Jobwechsel.
Freuen Sie sich darauf, nicht mehr ständig in der Maske sitzen und wie aus dem «Ei gepellt» aussehen zu müssen?
Nein, ich werde die Maske vermissen (lacht). Da kann man einfach rein sitzen, wird hübsch gemacht und kann etwas schwatzen. Ich fand die Maske immer sehr schön.
Gibt es eine Chance Katja Stauber doch mal wieder vor der SRF-Kamera zu sehen?
Sag niemals nie. Ich habe es immer gerne gemacht. Es ist nach wie vor etwas, das ich mir gut vorstellen kann. Aber erst werde ich mich auf meine neue Funktion konzentrieren.
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