Die wichtigste Woche des Jahres liegt hinter ihr, von Erschöpfung aber keine Spur. «Eigentlich war es schaurig ungünstig, ausgerechnet jetzt auch noch einen ‹Runden› zu feiern», scherzt Steffi Buchli. Die MySports-Programmchefin und frühere SRF-Moderatorin ist am Freitag mit ihrem Sportsender in die neue Hockeysaison gestartet, «das war ein intensiver, aber erfolgreicher Grosskampftag mit vielen Vorbereitungsstunden im Team». Und zwei Tage davor, am 19. September, ist sie 40 Jahre alt geworden. «Der einzige Luxus, den ich mir geleistet habe, war, erst um neun Uhr ins Büro zu kommen. Und um halb fünf bin ich wieder abgeschwirrt.» Später folgte ein Essen mit ihrem Mann Florian Kohler (44) und Tochter Karlie (2) in einer Strandbeiz am Zürichsee. «Die eigentliche Feier war erst gestern Samstag, ein Open-Door-Day bei uns zu Hause, eine gute Freundin hat mir beim Catering geholfen.»
Die Familienplanung ist abgeschlossen
Angst davor, nun sinnbildlich die 4 am Rücken zu tragen, hatte Buchli nicht. «Aber 40 ist tatsächlich eine wichtige Wegmarke, wie ich finde. Es klingt nicht nur nach Erwachsensein, sondern tatsächlich wird vieles bedeutsamer. Das Oberflächliche und der Schein verlieren immer mehr an Bedeutung. Die Familie, gute Freunde und ein erfüllender Job rücken noch mehr in den Vordergrund.» Abgeschlossen ist bei Buchli die Familienplanung, jedenfalls zum heutigen Stand. «Im Moment fühle ich mich wahnsinnig wohl mit einem Kind. Und für eine Grossfamilie hab ich schlicht zu spät angefangen», sagt sie lachend. Ihre Tochter kam im Januar 2016 zur Welt. «Wir sind im Trio momentan so cool unterwegs. Karlie ist auch genug wild, dass sie uns auf Trab hält wie ein halbes Fussballteam.»
Eine Stiftung gründen, ein Buch schreiben
Ein Kind ist also da, ein Haus ist gebaut – fehlt noch der Baum zum absoluten Glück. «Ich habe diesen Sommer immerhin Schnittlauch gepflanzt. Zählt das?» Auf ihrer Bucket-List stehen noch andere wichtige Dinge. «Ich bin schon mehrfach für karitative Engagements angefragt worden. Mittlerweile trage ich mich ernsthaft mit dem Gedanken, selber eine Stiftung zu gründen. Ich bin noch nicht ganz schlüssig, in welchem Bereich. Gerne würde ich etwas für Mädchen machen, die nicht die gleichen Chancen haben wie gleichaltrige Buben.» Gut möglich auch, dass Buchli sich nochmals an ein Buchprojekt wagt. Ihr Erstling «Freiheit» über den Snowboarder Ueli Kestenholz (43) von 2015 soll kein Solitär bleiben. «Und natürlich werde ich zusammen mit Florian unsere Tochter mit aller Energie in ihrer Entwicklung unterstützen. Sie wird uns in den nächsten Jahren sicher das eine oder andere Mal brauchen können, wie ich denke.»
«Hoppla, du wirst langsam erwachsen»
Angst vor einer Midlife-Crisis hat Buchli nicht. «Ich habe noch nichts dergleichen bemerkt. Ich habe weder mit Töfffahren noch mit Golfen oder Marathonlaufen begonnen.» Und auch in der Falle der Berufsjugendlichen wird sie nicht landen: «Als ich zuletzt in meinen Kleiderschrank geschaut habe, sah ich verhältnismässig viele dunkle, gedeckte Farben und dachte mir: Hoppla, du wirst langsam erwachsen.»
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