Auf einen Blick
- Bohlen und Raab konkurrieren bei RTL zur gleichen Sendezeit
- Die beiden TV-Urgesteine sticheln öffentlich gegeneinander
- Medienexperte Ferris Bühler analysiert für Blick die Doppelstrategie von RTL
Während RTL-Urgestein Dieter Bohlen (70) dem Sender seit 22 Jahren treu ist, kam Stefan Raab (57) im September mit einem Paukenschlag dazu. Vor seiner neunjährigen Pause war Raab stets bei Pro7 zu sehen. Nun konkurrieren die beiden TV-Legenden nicht nur beim gleichen Sender, sondern sogar zur gleichen Sendezeit!
Mittwochabends um 20.15 Uhr läuft seit Jahren Bohlens «Deutschland sucht den Superstar» – seit dem 18. September wird die neuste Staffel ausgestrahlt. Ebenfalls Mittwochabends und ebenfalls seit dem 18. September gibt es beim Streamingdienst RTL+ jeweils schon fünf Minuten vor «DSDS», um 20.10 Uhr, Raabs neue Sendung «Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab» zu sehen.
TV-Urgesteine sticheln gegeneinander
Den Machtkampf zwischen den beiden TV-Legenden, so weiss die «Bild»-Zeitung, sollen Raab und Bohlen nun hinter den Kulissen bei RTL austragen. Doch auch nach aussen können es die beiden Männer nicht lassen, gegeneinander zu sticheln.
Dieter Bohlen wünschte Stefan Raab zwar offiziell viel Glück bei seiner neuen Aufgabe bei RTL, konnte sich aber eine Bemerkung bei «Bild» nicht verkneifen: «Der Unterschied zwischen uns beiden ist ja, dass ich mir nicht auf die Rübe hauen lassen muss, um bei RTL eine Sendung zu kriegen. Ehrlich gesagt, würde ich so was nicht machen».
Und auch Stefan Raab kommt nicht ohne Seitenhiebe gegen Bohlen aus. In seiner ersten Sendung witzelte er live vor der Kamera: «Ich bin jetzt seit exakt fünf Tagen RTL-Chef und natürlich habe ich auch Pläne. Hier muss ein bisschen umstrukturiert werden. Erstmal werden wir den Weichzeichner für Dieter Bohlen streichen.»
Medienexperte Ferris Bühler: «Raabs Show könnte ‹DSDS› Zuschauer kosten»
Zwei TV-Urgesteine – ein Sendeplatz. Digitales Streamen gegen klassisches TV. Wie wird sich das auf die Zuschauerzahlen auswirken? Halten «DSDS»-Fans Dieter Bohlen die Treue oder werden sie zu Raab zappen?
Medienexperte Ferris Bühler (48) glaubt, dass beide Persönlichkeiten ihre Fans behalten können – zumindest kurzfristig. Aber: «Ich denke, dass langfristig die Qualität der Shows und die Art, wie sich die Formate entwickeln, entscheidend sind. Falls Raabs Show ins lineare TV wechselt und sich als starkes Format etabliert, könnte das ‹DSDS› durchaus viele Zuschauer kosten.»
Der Gewinner ist RTL
Obwohl die beiden Shows unterschiedlichen Charakter haben, überschneiden sich die Fangruppen, so Bühler weiter. «Das bedeutet generell eine intensivere Konkurrenz um dieselben Zuschauer.» Der PR-Profi glaubt, dass RTL bewusst auf die Doppelstrategie setzt. «So profitiert RTL von hoher linearer Reichweite durch ‹DSDS› und steigert gleichzeitig die Abonnentenzahl von RTL+ durch Raabs Show.»