Schock für Mona Vetsch (44): In der ersten Ausgabe ihrer neuen Staffel der Doku-Reihe «Mona mittendrin», die am Donnerstag um 21.05 Uhr auf SRF 1 ausgestrahlt wird, stirbt ein Mann vor laufender Kamera. «Es ist mir schon recht eingefahren», sagt die sichtlich bewegte Moderatorin während der Reportage. Gerade hatte sie einen ihrer schlimmsten TV-Momente erlebt – und ist noch tief erschüttert.
Dramatischer Einsatz im Supermarkt
Was ist passiert? Mona Vetsch war für ihre Sendung 24 Stunden lang bei der Basler Berufsfeuerwehr im Einsatz. Von Anfang an wird sie stark gefordert – emotional und körperlich. Sie quetscht sich in die Feuerwehr-Montur, gewöhnt sich an den Umgang mit dem Sauerstoffgerät und lernt, wie man die Stange runter rutscht.
Und schon wenige Stunden später kommt es zum Drama. Bekanntlich wird die Feuerwehr nicht nur gerufen, wenn es brennt. In diesem Fall müssen die Feuerwehrleute in einen Supermarkt ausrücken. Dort liegt ein Mann bewusstlos in einer Toilette, er kann die Türe nicht mehr öffnen. Während sich gleichzeitig auch Sanitäter mit Blaulicht dem Einkaufszentrum nähern, brechen die Feuerwehrleute die Türe auf und tragen den regungslosen Mann aus dem WC.
Sein Herz hört auf zu schlagen
Erstarrt muss die Thurgauerin mit ansehen, wie Sanitäter den nicht ansprechbaren Mann zu reanimieren versuchen. Zwölf Minuten lang verüben sie Herzmassagen. Sie arbeiten konzentriert, hoch professionell. Doch sie können ihm nicht mehr helfen. Sein Herz hört auf zu schlagen.
Patrick Sumi, einer der der Einsatzkräfte vor Ort, sagt nach dem Einsatz zu Mona Vetsch bewegt: «Manchmal kann man helfen und man hat Erfolg. Aber manchmal spielt die Zeit gegen einen. Der Lebensfaden ist einfach fertig gesponnen.» Die TV-Frau hört tapfer zu – es ist ein Teil des Konzepts der Sendung, dass sie ins kalte Wasser geworfen wird und auch Grenzerfahrungen machen muss.
Schon auf der Kinderkrebs-Station gefordert
Ihre traurigste Sendung erlebte Vetsch in ihrer Sendung im Herbst vor einem Jahr: Sie arbeitete 24 Stunden lang im Ostschweizer Kinderspital und wurde mit dem Tod von krebskranken Kindern konfrontiert. Die Bilder der weinenden TV-Moderatorin haben wir nie vergessen. «Unsere Sendung will auch vor schweren Themen nicht haltmachen. Mona soll die Komfortzone verlassen, damit sie reale und bewegende Momente erlebt», formuliert es Produzent Markus Storrer damals.
Auch diesmal war es für Mona Vetsch ein schwieriger Tag. Thomas Nyffeler, Leutnant der Basler Berufsfeuerwehr meint im Gespräch mit ihr: «Es war ein heftiger Einstieg für dich. Das ist aber unser Leben, und es ist tragisch.» Er habe schon 14 Tage nach seinem ersten Einsatz bei der Feuerwehr erleben müssen, wie ein Mann verbrannte. Man müsse eine gewisse Distanz aufbauen. «Man kann nicht alles heim nehmen, sonst geht man kaputt.»
Mona Vetsch steht nach dem Einsatz traurig auf der Strasse, sagt: «Dass ein Leben so aufhört, so auf einem WC, das wünscht man niemandem», sagt sie traurig.
Tränen, Trauer, Tote gehören zum Leben. Gehören zur Klaviatur der Emotionen, die zum Journalismus gehören. Die entscheidenden Fragen dabei: Wie macht man es? Wer macht es? Wo wird es gezeigt? Und genau bei diesen Fragen liegen die Macher von «Mona mittendrin» voll daneben. Das Deckmäntelchen der dokumentarischen Pflicht ist bei diesem Format und in diesem Fall so dünn, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.
Ein Zufall, dass ausgerechnet in der ersten Ausgabe der neuen Staffel ein Mensch in seinen letzten Atemzügen gezeigt wird? Aufhören, bitte. Es gibt nichts Brutaleres, nichts Dramatischeres, als einem Menschen beim Sterben zuzusehen. Es gibt nichts Härteres, als da mit der Kamera draufzuhalten. Und das sage ich als Nachrichtenchef des BLICK, der tagtäglich mit den schwersten Schicksalen aus aller Welt konfrontiert ist und mitentscheiden muss, was für den Leser zumutbar ist und was nicht. Einen gefilmten Tod als irgendetwas anderes tarnen zu wollen denn als Quoten-Gebolze in seiner reinsten Form, ist eine Beleidigung der Intelligenz aller Zuschauer.
In diesem Fall von Zuschauern, die diesen gefilmten Tod am Ende mit ihren Zwangsgebühren mitfinanziert haben. Und das darf nicht sein. Der SRF-Zuschauer muss einem Menschen nicht beim Sterben zusehen, um zu wissen, wie der Alltag der Berufsfeuerwehr Basel aussieht. Das hat nichts mit Service public zu tun.
Sandro Inguscio, Nachrichtenchef der Blick-Gruppe
Tränen, Trauer, Tote gehören zum Leben. Gehören zur Klaviatur der Emotionen, die zum Journalismus gehören. Die entscheidenden Fragen dabei: Wie macht man es? Wer macht es? Wo wird es gezeigt? Und genau bei diesen Fragen liegen die Macher von «Mona mittendrin» voll daneben. Das Deckmäntelchen der dokumentarischen Pflicht ist bei diesem Format und in diesem Fall so dünn, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.
Ein Zufall, dass ausgerechnet in der ersten Ausgabe der neuen Staffel ein Mensch in seinen letzten Atemzügen gezeigt wird? Aufhören, bitte. Es gibt nichts Brutaleres, nichts Dramatischeres, als einem Menschen beim Sterben zuzusehen. Es gibt nichts Härteres, als da mit der Kamera draufzuhalten. Und das sage ich als Nachrichtenchef des BLICK, der tagtäglich mit den schwersten Schicksalen aus aller Welt konfrontiert ist und mitentscheiden muss, was für den Leser zumutbar ist und was nicht. Einen gefilmten Tod als irgendetwas anderes tarnen zu wollen denn als Quoten-Gebolze in seiner reinsten Form, ist eine Beleidigung der Intelligenz aller Zuschauer.
In diesem Fall von Zuschauern, die diesen gefilmten Tod am Ende mit ihren Zwangsgebühren mitfinanziert haben. Und das darf nicht sein. Der SRF-Zuschauer muss einem Menschen nicht beim Sterben zusehen, um zu wissen, wie der Alltag der Berufsfeuerwehr Basel aussieht. Das hat nichts mit Service public zu tun.
Sandro Inguscio, Nachrichtenchef der Blick-Gruppe
Dass «Mona mittendrin» heute Abend einen sterbenden Mann zeigt, finde ich weder schockierend noch mutig. Es ist ein tragischer Moment, der mit der Kamera festgehalten wird. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Konzept von Mona Vetschs Sendung sieht vor, dass sie sich ungeschönt in den Berufsalltag der Menschen stürzt, die tagtäglich mit dem konfrontiert werden, was für viele von uns schwer zu ertragen ist. Sei dies, dass sie wie letzten Herbst in einem Ostschweizer Kinderspital mit dem Tod von krebskranken Kindern konfrontiert war. Oder wie heute, wenn sie die Basler Berufsfeuerwehr begleitet.
Weder diese noch Mona oder ihre Crew wussten, welch Drama sich hinter einer Toilettentür abspielt, als sie auf einen Mann treffen, der am Boden liegt und sofort reanimiert werden muss. Dass sich Vetsch auf die Situationen einlässt, die sie antrifft, erfüllt das dokumentarische Versprechen ihres Erfolgsformats. Niemand würde es ihr übelnehmen, wenn sie sich vor dem Betreten der Toilette abwendete, weil es ihr zu viel wäre. Doch das macht sie nicht. Sie stürzt sich hinein, lässt ihre Emotionen zu. Das finde ich stark.
Ist das gebührenfinanzierte SRF der richtige Sendeplatz, um einen sterbenden Mann zu zeigen? Einzelschicksale gehen uns stets näher als Massentragik. Wenn es sich dabei noch um einen jungen Mann handelt, der unser Freund, Nachbar oder Bruder sein könnte, seinen letzten Atemzug auf einer öffentlichen Toilette in Basel ausstösst, dann trifft uns das – zu Recht. Leben und Sterben findet überall statt. Das soll uns mit und ohne Kamera berühren.
Flavia Schlittler, Stv. Ressortleiterin People
Dass «Mona mittendrin» heute Abend einen sterbenden Mann zeigt, finde ich weder schockierend noch mutig. Es ist ein tragischer Moment, der mit der Kamera festgehalten wird. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Konzept von Mona Vetschs Sendung sieht vor, dass sie sich ungeschönt in den Berufsalltag der Menschen stürzt, die tagtäglich mit dem konfrontiert werden, was für viele von uns schwer zu ertragen ist. Sei dies, dass sie wie letzten Herbst in einem Ostschweizer Kinderspital mit dem Tod von krebskranken Kindern konfrontiert war. Oder wie heute, wenn sie die Basler Berufsfeuerwehr begleitet.
Weder diese noch Mona oder ihre Crew wussten, welch Drama sich hinter einer Toilettentür abspielt, als sie auf einen Mann treffen, der am Boden liegt und sofort reanimiert werden muss. Dass sich Vetsch auf die Situationen einlässt, die sie antrifft, erfüllt das dokumentarische Versprechen ihres Erfolgsformats. Niemand würde es ihr übelnehmen, wenn sie sich vor dem Betreten der Toilette abwendete, weil es ihr zu viel wäre. Doch das macht sie nicht. Sie stürzt sich hinein, lässt ihre Emotionen zu. Das finde ich stark.
Ist das gebührenfinanzierte SRF der richtige Sendeplatz, um einen sterbenden Mann zu zeigen? Einzelschicksale gehen uns stets näher als Massentragik. Wenn es sich dabei noch um einen jungen Mann handelt, der unser Freund, Nachbar oder Bruder sein könnte, seinen letzten Atemzug auf einer öffentlichen Toilette in Basel ausstösst, dann trifft uns das – zu Recht. Leben und Sterben findet überall statt. Das soll uns mit und ohne Kamera berühren.
Flavia Schlittler, Stv. Ressortleiterin People
Am Dienstag hat BLICK einen Rezensions-Link zu «Mona mittendrin» bei der Basler Berufsfeuerwehr erhalten. Weil darin erschütternde Bilder zu sehen waren, die Sanitäter bei der dramatischen Herzmassage zeigen – schliesslich stirbt der Patient sogar –, hat sich BLICK entschlossen, ausnahmsweise Bilder aus dem Beitrag zu ziehen. Darin ist der Körper des sterbenden Menschen in mehreren Einstellungen zu sehen. Der nachfolgende Beitrag auf Blick.ch hat eine grosse Kontroverse bei den Leserinnen und Lesern ausgelöst. SRF forderte von BLICK, die Bilder zu löschen, und drohte mit rechtlichen Schritten. BLICK hat daraufhin die Fotos gelöscht. In der Folge hat der Sender die Szenen, die heute ungekürzt gezeigt werden sollen, stärker verpixelt.
Am Dienstag hat BLICK einen Rezensions-Link zu «Mona mittendrin» bei der Basler Berufsfeuerwehr erhalten. Weil darin erschütternde Bilder zu sehen waren, die Sanitäter bei der dramatischen Herzmassage zeigen – schliesslich stirbt der Patient sogar –, hat sich BLICK entschlossen, ausnahmsweise Bilder aus dem Beitrag zu ziehen. Darin ist der Körper des sterbenden Menschen in mehreren Einstellungen zu sehen. Der nachfolgende Beitrag auf Blick.ch hat eine grosse Kontroverse bei den Leserinnen und Lesern ausgelöst. SRF forderte von BLICK, die Bilder zu löschen, und drohte mit rechtlichen Schritten. BLICK hat daraufhin die Fotos gelöscht. In der Folge hat der Sender die Szenen, die heute ungekürzt gezeigt werden sollen, stärker verpixelt.