Die Nervosität am Leutschenbach wird immer grösser: Nachdem mehrere Aushängeschilder wie Sabine Dahinden (49) oder Roger Brändlin (43) emotionale Appelle an das Publikum und das Stimmvolk richteten, bieten SRG-Angestellte nun sogar Führungen durch ihren Arbeitsplatz an, um Befürworter der No-Billag-Initiative vom Nutzen der Gebühren zu überzeugen.
Frühungen mit Borer
Einer der Besucherführer ist Sport-Moderator und -Redaktor Olivier Borer (36). Auf Facebook schreibt er: «Bis zum Entscheid über die Zukunft der SRG dauert es noch über drei Monate. Falls du nicht weisst, warum du derzeit jeden Tag 1.20 Franken bezahlen sollst (ab 2019 noch 1 Franken), sprich mit mir, komm zu mir auf einen Besuch im SRF.»
Weiter erklärt der Sportmoderator: «Gern zeige ich dir vor Ort, was wir tun. Und vor allem: Warum sich diese Investition gesamtgesellschaftlich lohnt! Hinterlass einen Kommentar, oder schreib mir eine Nachricht. Ich freue mich auf Deinen Besuch und die Diskussion mit Dir.» Ob Borer die Führungen während der Arbeitszeit oder in seiner Freizeit durchführen will, verrät er in seinem Post nicht.
Freizeit wird geopfert
Ganz im Gegensatz zu seinen anderen Arbeitsgspänli. So meint eine Online-Redaktorin auf ihrem Facebook-Profil: «Ich nutze meine Mittagspause oder das Wochenende gern, um dir vor Ort zu zeigen, warum sich diese Investition mehr als lohnt.»
Eine wirkliche Nachfrage für diese Führungen durch Leutschenbach scheint es allerdings nicht zu geben. Auf Borers Aufruf meldete sich bisher nur gerade eine Handvoll Interessierte in den Kommentaren. Ähnlich zurückhaltend verhalten sich die Zuschauer bei den Aufrufen der anderen Mitarbeiter.