Die Wolken hängen tief im jurassischen Vendlincourt, das Thermometer zeigt bloss fünf Grad an. In einer Sägerei traben viele ältere und zwei jüngere Männer zum DNA-Test an. Mit langen Wattestäbchen werden ihnen Speichelproben entnommen. «Der Nächste, bitte!», schreit eine Polizistin. Die Männer wirken genervt und wehren sich. Ermittelt wird in gleich drei grausamen Mordfällen.
Dies ist nur eine der dramatischen Szenen, die derzeit für die zweite Staffel der SRF-Hitserie «Wilder» aufgenommen und ab Januar 2020 gezeigt werden. Sarah Spale (38), welche die TV-Kommissarin Rosa Wilder spielt, wurde vom letzten Erfolg der ersten Staffel überwältigt. Doch sie sei dieselbe geblieben: «Ich bin kein Mensch, der die Öffentlichkeit sucht. Aber natürlich ist es schön, dass die eigene Arbeit so gut ankommt.» Oft werde sie zwar auf der Strasse nicht angesprochen, es komme aber vor. «Ich kümmere mich immer noch genau gleich um meine zwei Kinder und arbeite noch immer in der Jugi. Ich bleibe am Boden.»
Einzelne Szenen sind auf Französisch
Neu in der zweiten Staffel ist, dass es durch die Nähe zum Röstigraben und der schweizerisch-französischen Grenze auch welsche Dialoge gibt. Marcus Signer (54), der den Bundespolizisten Manfred Kägi spielt, stört das nicht: «Ich habe nicht viele Szenen auf Französisch. Und falls ich etwas falsch ausspreche, korrigieren mich die Leute am Set.»
Die Stimmung beim Dreh habe sich durch den Erfolg der ersten Staffel nicht verändert. «Es ist familiär und locker. Wir machen uns keinen Druck», meint Signer. Doch auch er erlebe auf der Strasse seltsame Situationen, «wenn im Zugabteil neben mir über mich gesprochen wird oder Leute mit dem Finger auf mich zeigen». Trotzdem: «Wilder» sei für ihn eine Herzensangelegenheit.
«Wilder» wird noch wilder
Für die zweite Staffel verspricht der Berner noch mehr Aufregung, Action und Intrigen – «Wilder» werde noch wilder: «Es gibt mehr Handlungsstränge und mehr Tote als in der ersten Staffel.» Und schon jetzt wird über eine dritte Serie diskutiert. Für Signer ist klar: «Ich wäre wieder dabei.»